- Donnerstag, 30. Juni 2022 18.30 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Step up your games - Geschichte und Historie in Videospielen
Wir kriechen durch Schützengräben und steinzeitliche Wälder, bauen mittelalterliche Dörfer, klettern auf die höchsten Dächer antiker Städte oder errichten im 19. Jahrhundert ein Eisenbahnimperium. Videospiele nutzen jedes erdenkliche geschichtliche Setting und erzählen bzw. schreiben darin ganz eigene Geschichte und lassen uns diese auf unterschiedlichste Art erleben. Dabei werden alte Bilder und Stereotype verfestigt, gewandelt, reproduziert oder ganz neue Bilder geschaffen – manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Anhand von sechs verschiedenen Beispielen möchten wir in diesem Vortrag in das weite Feld von Geschichte und Historie als Setting im Videospiel eintauchen. Wir beleuchten, wie in Videospielen Geschichte erzählt wird (und erzählt werden kann), wie sie unsere Geschichtsvorstellungen aufzeigen und prägen und welchen Beitrag Videospiele als Kulturgüte in Bezug auf Erinnern und unser Verständnis von Epochen leisten können – und zwar auch als kommerziell erfolgreiche „Mainstream“-Spiele.
Unsere Referenten sind:
Christian Günther: Er befasst sich an der Bergischen Universität Wuppertal in der Teildizsziplin Digital Humanities mit Gedenkstätten, NS-Geschichte und ihrer Darstellung in der Erinnerungskultur - vorwiegend bei digitalen Spielen und VR. https://www.geschichte.uni-wuppertal.de/de/lehrgebiete/digital-humanities/detail/guenther/
Nico Nolden: Er unterrichtet Public History an der Leibniz Universität Hannover, bildet Studierende der Geschichte und des Lehramts an und mit digitalen Spielen aus. Seine Doktorarbeit befasst sich mit Geschichte und Erinnerung in digitalen Spielen, insbesondere mit Gemeinschaften und der Erinnerungskultur. Daneben arbeitet er selbständig in der historisch-politischen Bildungsarbeit und als Berater für Medien, Museen, Gedenkstätten und Spieleentwickler:innen. https://niconolden.de/person/
Step up your Games ist eine gemeinsame Reihe der Heinrich Böll Stiftungen Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Die Reihe stellt die Fragen, was das Medium Videospiel eigentlich in Abgrenzung zu anderen Kulturprodukten wie Film, Literatur, Theater und CO ausmacht, was es mehr leistet/leisten kann und wo dem Videospiel inhärente Probleme liegen? Denn klar ist: Videospiele sind Kulturprodukte aus einer erfolgreichen Kulturindustrie und Teil der Mehrheitsgesellschaft. Daher haben sie einen gleichwertigen Platz zwischen Theater, Film, Serien und Literatur verdient, müssen aber auch als solche Produkte auf gleicher Ebene kritisch diskutiert werden.
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- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen-Anhalt
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