Streit ums Politische

Wie steht es um Linkes Denken, das sich nicht in der bloßen Geste einer imaginierten Alternative erschöpfen will? »Einfach links« sein ist nicht nur ziemlich schwierig geworden, vielmehr kann linkes Leben auch eine komplette Selbsttäuschung darstellen. Gleichzeitig gleichen sich die Projekte der Extremen Rechten und Linken zunehmend. Und dennoch ist die Links-Rechts-Unterscheidung nach wie vor begrifflich notwendig und wirksam. Der politische Streit der Gegenwart scheint sich sogar darum zu organisieren: Linkes Handeln gestaltet sich als Verteidigung progressiver Errungenschaften und Kampf gegen Rechts. Im ersten Gespräch der Reihe spricht Heinz Bude mit der Kulturwissenschaftlerin Hanna Engelmeier über die bemerkenswerte Selbstverständlichkeit des Linksseins im kulturellen Feld.

Hanna Engelmeier: »Kultur-Links-Sein« 

Anti-politische Projekte gleichen einander zunehmend. Und dennoch ist die Links-Rechts-Unterscheidung nach wie vor begrifflich notwendig und wirksam. Zugleich scheinen linke Auffassungen und Positionen kaum noch in der Mehrheitspolitik aufzutauchen, werden jedoch im kulturellen Feld hochgehalten, wo sich eine bemerkenswerte Selbstverständlichkeit des Linksseins etabliert hat. Richard Rory sprach seinerzeit von der »Kulturlinken«. Im ersten Gespräch diskutiert die Kulturwissenschaftlerin Hanna Engelmeier mit Heinz Bude die Beweggründe und Inszenierungsweise solchen Linkseins. Welche Rolle spielt dabei Identitätspolitik und inwiefern kann sie eine mehrheitsbildende Absicht verfolgen?

Livestream unter: https://www.schaubuehne.de

Schaubühne am Lehniner Platz
Studio
Kurfürstendamm 153
10709 Berlin

Fachkontakt: Ole Meinefeld (meinefeld@boell.de)