Gespräch

Montag, 14. November 2016 19.30 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Gespräch

Streit ums Politische: "Die Wahrheit der Krise"

Heinz Bude im Gespräch mit Luuk van Middelaar

Eine Krise ist ein Augenblick der Wahrheit. Wenn der Boden unter den Füßen zu schwanken beginnt oder plötzlich ein Gegner vor der Tür steht, entdeckt man, wie stark man eigentlich ist. Menschen, aber auch politische Gemeinwesen können in solchen Momenten mehr über sich selbst lernen als im Laufe von Wochen oder Jahren, in denen die Zeit einfach dahinfließt. Das gilt auch für Europa: An vier Einsichten kommt man dabei nicht vorbei. Erstens: Die Europäische Union ist eine politische Größe – nicht nur eine wirtschaftliche. Zweitens: Die EU wirkt machtpolitisch – nicht allein durch Werte und Regeln. Drittens: Die EU ist kein "Projekt" mehr für wenige, sondern Alltag für viele. Und viertens: Die EU ist ein Klub von Staaten und Völkern – und wird es auch bleiben.
 

Luuk van Middelaar ist Autor des Aufsehen erregenden Buches "The Passage to Europe: How a Continent Became a Union", das 2012 den Europäischen Buchpreis erhielt und in diesem Jahr bei Suhrkamp in deutscher Übersetzung herauskommt. Der Philosoph und Historiker aus den Niederlanden arbeitete von 2009 bis 2014 für Herman Van Rompuy, den ersten ständigen Präsidenten des Europäischen Rats. Seit 2015 ist er Professor für Grundlagen und Praxis der EU und seiner Institutionen an der Universität von Leiden.

Heinz Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Er beschäftigt sich mit den Veränderungen sozialer Ungleichheit und was diese für die Selbstgegebenheit von Gegenwartsgesellschaften bedeutet. 2014 ist "Gesellschaft der Angst" erschienen, das inzwischen in 6. Auflage vorliegt, und 2016 "Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen".

Die neue Staffel der Reihe "Streit ums Politische" beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Endspielen Europas. Warum sind die Europäer so wütend, so verzagt und so hilflos? Handelt es sich dabei um eine Fehlwahrnehmung von Leuten, die ins Scheitern verliebt sind, oder um ein realistisches Bild einer europäischen Bevölkerung, die ihrer politischen Elite misstraut? Man muss womöglich die Frage nach der Unmöglichkeit Europas stellen, damit seine Möglichkeit als ein einzigartiges Projekt transnationaler Vernetzung in weltpolitischer Absicht sichtbar werden kann. Darüber diskutiert Heinz Bude mit seinen Gästen.

In Zusammenarbeit mit der Schaubühne am Lehniner Platz.

 

Veranstaltungsort:
Schaubühne am Lehniner Platz
Kurfürstendamm 153
10709 Berlin

Eintrittskarten zu 2,50 Euro über Theaterkasse Schaubühne
Tel +49.30.890023 | ticket@schaubuehne.de

 

Weiterer Termin:

  • 12. Dezember, 19.30 Uhr: Nikita Dhawan: "Europe, What Can It Teach Us?"

 

Fachkontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Michael Stognienko
Projektmanager Politische Bildung
D-10117 Berlin | Schumannstraße 8
T +49-(0)30-285 34 - 241 | M +49-(0)171-2073767
F +49-(0)30-285 34 - 5241
E stognienko@boell.de | www.boell.de

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Teilnahmegebühren
Eintritskarten zu 2,50 Euro