Gespräch

Montag, 12. Dezember 2016 19.30 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Gespräch

Streit ums Politische: Europe, What Can It Teach Us?

Heinz Bude im Gespräch mit Nikita Dhawan

Veranstaltungsort:
Schaubühne am Lehniner Platz
Kurfürstendamm 153
10709 Berlin

Eintrittskarten zu 2,50 Euro über Theaterkasse Schaubühne
Tel +49.30.890023 | ticket@schaubuehne.de

Nikita Dhawan zu Europa: Das Begehren Europas, die Welt zu zivilisieren, indem es sein Kapital einsetzt, seine Waren absetzt und seine Ideen und Werte anderen aufzwingt, kann nur zelebriert werden, wenn der Zwang und die Gewalt, die diese Praktiken begleiten, geleugnet werden. Vergessen wird die Etablierung eines Sklavensystems, die Ausbeutung, die Plünderung und die vielfachen Genozide, die die Kolonialherrschaft begleitet haben und mithilfe militärischer, materieller und epistemischer Gewalt ermöglicht wurden. Bedauerlicherweise sind Europa und die Europäer_innen, solange sie unfähig und unwillig sind, von ihren historischen Fehlern, Verfehlungen und Verbrechen zu lernen, dazu verdammt, diese zu wiederholen. Europa muss sich der Herausforderung stellen und wählen, ob es auf seinem früheren Weg des Anspruchs auf moralische, wirtschaftliche und militärische Übermacht gegenüber der nicht-europäischen Welt weitergehen will oder ob es der Herausforderung gewachsen ist, ein anderes Europa zu entwickeln, welches verantwortungsvoll und respektvoll gegenüber Differenz und Alterität ist.

Nikita Dhawan ist Professorin für Politische Theorie mit thematischer Akzentuierung im Feld der Frauen- und Geschlechterforschung sowie Direktorin der »Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung: Identitäten – Diskurse – Transformationen« an der Universität Innsbruck.
Veröffentlichungen u.a.:
Negotiating Normativity: Postcolonial Appropriations, Contestations and Transformations (Springer 2016) Nikita Dhawan and Johanna Leinius
Postkoloniale Theorie: Eine kritische Einführung (2015) Nikita Dhawan und María do Mar Castro Varela

Heinz Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Er beschäftigt sich mit den Veränderungen sozialer Ungleichheit und was diese für die Selbstgegebenheit von Gegenwartsgesellschaften bedeutet. 2014 ist »Gesellschaft der Angst« erschienen, das inzwischen in 6. Auflage vorliegt, und 2016 »Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen«.

Die neue Staffel der Reihe »Streit ums Politische« beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Endspielen Europas. Warum sind die Europäer so wütend, so verzagt und so hilflos? Handelt es sich dabei um eine Fehlwahrnehmung von Leuten, die ins Scheitern verliebt sind, oder um ein realistisches Bild einer europäischen Bevölkerung, die ihrer politischen Elite misstraut? Man muss womöglich die Frage nach der Unmöglichkeit Europas stellen, damit seine Möglichkeit als ein einzigartiges Projekt transnationaler Vernetzung in weltpolitischer Absicht sichtbar werden kann. Darüber diskutiert
Heinz Bude mit seinen Gästen.

In Zusammenarbeit mit der Schaubühne am Lehniner Platz.

Fachkontakt:
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Michael Stognienko
Projektmanager Politische Bildung
D-10117 Berlin | Schumannstraße 8
T +49-(0)30-285 34 - 241 | M +49-(0)171-2073767
F +49-(0)30-285 34 - 5241
E stognienko@boell.de | www.boell.de

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Teilnahmegebühren
Eintritskarten zu 2,50€