- Mittwoch, 26. Mai 2010 19.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Südafrika - Sport und Politik während der Apartheid und danach
Film „Fair Play“ von Connie Field, 52 Minuten, OmU
mit anschließender Diskussion
Die Film-Dokumentation `Fair Play` aus der Reihe `Have you heard from Johannesburg?` zeigt, wie die globale Anti-Apartheid-Bewegung Sport als Plattform nutzen konnte, um zur internationalen Isolierung des Apartheidsregimes beizutragen. Im Südafrika der Apartheid war die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen Weißen vorbehalten. Sportliche Erfolge außerhalb brachten jedes Mal auch einen Imagegewinn für die Regierung. Umso schmerzlicher traf der sukzessive Ausschluss von der internationalen Sportarena im Lauf der 50er, 60er und 70er Jahre einen Lebensnerv des Regimes.
Im Südafrika nach der Apartheid spielten Sportevents wiederum eine wichtige Rolle im Versöhnungsprozess: Die Rugbyweltmeisterschaft 1995 (aktuell zu sehen im Kinofilm „Invictus“) sowie der Africa Cup of Nations 1996 brachten die verschiedenen Gruppen der südafrikanischen Gesellschaft näher zusammen und haben zur Schaffung einer nationalen Identität beigetragen.
Zur Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 steht Südafrika und seine Gesellschaft nun erneut im Scheinwerferlicht – und mit Südafrika der gesamte Kontinent.
Nach dem Film diskutieren wir daher über das Verhältnis von Sport und Politik und aktuelle politische Fragen rund um die WM 2010:
Hat Sport heute noch immer eine solidarisierende Wirkung?
Wird die WM gleich der oben genannten post-Apartheid Sportereignisse einen positiven Effekt auf die nationale Einheit Südafrikas haben?
Welche politischen Akteure Südafrikas bedienen sich des Sports als Medium und in welcher Weise?
Wem kommen positive ökonomische Effekte zugute, wer trägt die Kosten?
Bietet die WM eine Chance, auf die politischen und sozialen Herausforderungen des Landes aufmerksam zu machen?
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin