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Bildungsreise

Mittwoch, 27. Januar 2021 10.00 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Bildungsreise

Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Hörspaziergang in Erinnerung an Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann im Kraftwerk Mitte

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Wir wollen mit einer Einladung zu einem Hörspaziergang der Ermordeten und der Überlebenden aller Verfolgtengruppen erinnern.

Im Mittelpunkt des Spaziergangs steht der ermordete Sinto  Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann . Wir laden ein, die Ausstellung forgotten lines des Künstlers Emanuel Barica zu besuchen. Emanuel Barica ist Künstler und Roma-Aktivist. Seine Ausstellung zeigt auch ein Portrait des ermordeten Boxer Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann.

Als Podcast zum Spazieren empfiehlt Radio RomaRespekt: Die Geschichte von Rukeli Trollmann und was danach geschah, Kontinuitäten

Kraftwerk Mitte Dresden, Trafohalle II Kraftwerk Mitte 32 II 01067 Dresden

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Emanuel Barica ist rumänischer Rom und lebt und arbeitet als Künstler in Berlin. Der junge Künstler, der lange Zeit als Straßenkünstler gearbeitet hat, zeichnet bevorzugt an belebten Plätzen, wo er unter Beifall des Publikums immer neue Werke produziert.  Emanuel Barica ist künstlerischer Aktivist und setzt sich für die Überwindung der Diskriminierung gegenüber der Roma und Sinti ein.
 

Auszüge aus einem Interview mit Emanuel Barica

Ich war auch schon in Polen, ich glaube zwei oder drei Mal. Das letzte Mal war ich mit dem Erasmus Plus Austauschprogrammm in Auschwitz - zusammen mit vielen anderen jungen Menschen. Mir ist es wichtig mit meinen Zeichnungen auszudrücken, was manchmal mit Sprache nicht möglich ist. Da hat der Stil auch nicht so eine große Bedeutung. Er ist einfach ein Werkzeug mich auszudrücken. In dem ich zeichne, komme ich den Dingen näher, die ich sagen und zeigen will. Zum Beispiel heißt ein Comic von mir „Birds with broken wings“. Er handelt von Zwillingskindern in Auschwitz Experimenten des Lagerarztes Josef Mengele zum Opfer gefallen sind.

Jedes Mal, wenn ich in Ausschwitz war, hatte ich die Gelegenheit mit Überlebenden des Holocaust zu sprechen. Und wenn man diese Gelegenheit bekommt, dann lässt man sie nicht einfach vorüber ziehen. Wir junge Menschen, wir können das Wissen um den Holocaust lebendig halten, es öffentlich machen und damit ein Bewusstsein schaffen. Das ist wirklich wichtig – so etwas darf nicht in Vergessenheit geraten.

Deshalb machen ich Kunst! Mein politisches Engagement zeigt sich nicht darin, dass ich spreche. Ich nutze indirekt den Weg über meine Zeichnungen um mit Menschen in Kontakt zu treten. Ich muss eine Verbindung zu Menschen aufbauen um ihnen etwas zu sagen. Und das ist für mich einfacher über die Kunst. Menschen sind aufgeschlossener sich über die Kunst mit mir oder mit einem Thema auseinander zu setzten. Und die Kunst schafft es, dass sich Menschen miteinander verbinden.

Ausführliches Interview mit dem Künstler Emanuel Barica zur Ausstellung forgotten lines Ich hatte Glück: Ich konnte zeichnen

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)