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Konferenz

Freitag, 03. Juni 2022 – Sonntag, 05. Juni 2022 In meinem Kalender speichern

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Tribunal „NSU-Komplex auflösen“: Anerkennen. Aufklären. Verändern.

Unter dem Motto "Anerkennen. Aufklären. Verändern." findet vom 3. bis zum 5. Juni 2022 das vierte Tribunal „NSU-Komplex auflösen!" am Staatstheater Nürnberg und weiteren Orten in Nürnberg statt.

Das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ entwickelte sich aus einer Idee von Initiativen und Einzelpersonen, die mit den Hinterbliebenen und Überlebenden des NSU-Terrors solidarisch verbunden sind. Trotz des NSU-Prozesses in München sind wir bis heute weit von der versprochenen „lückenlosen Aufklärung“ des NSU-Komplex entfernt. Dies gilt insbesondere für Bayern, das Bundesland, in dem fünf Menschen ermordet und eine Person schwer verletzt wurden. Nürnberg nimmt dabei eine besondere Stellung ein: Hier begannen die (bekannten) Terroranschläge des NSU 1999, hier gab es drei Todesopfer, mehr als in jeder anderen Stadt. Bayern steht im Zentrum des NSU-Komplexes und war auch historisch immer wieder Ort rechten Terrors (Oktoberfestattentat, Ermordung Lewin/Poeschke, OEZ-Attentat, etc.).

Daher braucht es eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Konzepts eines NSU-Tribunals mit konkretem Fokus auf Bayern, um die Leerstellen der Aufklärung zu benennen und zu durchleuchten und um den Betroffenen rechter Gewalt ein Forum zu bieten.

In Fortführung des ersten NSU-Tribunals 2017 in Köln und der Folgetribunale in Mannheim (2018) und Chemnitz (2019) liegt der Fokus diesmal daher insbesondere auf der Kontinuität rechten Terrors in Bayern, strukturellem Rassismus und migrantischen Kämpfen. Dabei werden wir die Verstrickungen von Staat, Sicherheitsbehörden und Nazis weiterhin benennen und Konsequenzen einfordern.

Mit dem Staatstheater Nürnberg wurde ein zentraler Ort im Herzen der Stadt gefunden, von dem aus das Tribunal wirken soll. Nach drei dezentralen Auftaktveranstaltungen an Orten post-migrantischen Lebens sprechen im Staatstheater in großen Veranstaltungen, die den Themen Aufklären und Verändern gewidmet sind, u.a. Überlebende, Betroffene und Angehörige der Opfer der NSU-Anschläge in Nürnberg und Dortmund, des Anschlags am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München und der Attentate in Halle und Hanau. Weitere Themen umfassen Migrantische Selbstorganisation und die Möglichkeiten gesellschaftlicher Veränderung, die juristischen Konsequenzen rechter Anschläge, die Chancen und Grenzen von Bildungsarbeit, sowie Gebärdensprache und Diskriminierung. Gerahmt werden diese Zweiergespräche von Forderungen verschiedener Initiativen. Darüber hinaus finden Workshops, Filmvorführungen, Ausstellungen und dezentrale Aktionen in den Stadtteilen, wie etwa kritische Stadtspaziergänge und Performances sowie künstlerische und zivilgesellschaftliche Interventionen im öffentlichen Raum statt. Am Sonntag Mittag kommt es dann zum abschließenden Mani-Fest: In einer großen Parade bringen wir gemeinsam die Forderungen des Tribunals auf die Straßen und Plätze von Nürnberg.

Das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“: Anerkennen, Aufklären, Verändern! wird organisiert von einem Kollektiv aus Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen aus Nürnberg, München, Erlangen und ganz Deutschland. Förderer und Kooperationspartner sind der Fonds Soziokultur, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, Landeshauptstadt München im Rahmen des kommunalen Netzwerks gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Petra-Kelly-Stiftung, Kurt Eisner Verein, Netzwerk München e.V. Selbstverwaltete Betriebe und Projekte, Einmischungstopf der Bewegungsstiftung, Kulturladen Villa Leon, DIDF, Luise - The Cultfactory und Künstlerhaus im KunstKulturQuartier.

Der Besuch von Einzelveranstaltungen ist möglich. Wir bitten um vorherige Anmeldung.

Anmeldung und ausführliche Programmbeschreibung:

Deutsch: https://www.nsu-tribunal.de/nuernberg/
Türkisch: https://www.nsu-tribunal.de/tr/nuernberg/
Englisch: https://www.nsu-tribunal.de/en/nuernberg/

 

Weitere Infos:

Website: nsu-tribunal.de
twitter: twitter.com/nsu_tribunal #TRBNL
Instagram: instagram.com/nsu_tribunal/
Facebook: Facebook.com/nsutribunal
youtube: youtube.com/NSUTribunal

 

Einlassvorbehalt

Die Veranstalter*innen behalten sich gem. § 6 VersG / Art. 10 BayVersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische, nationalistische, antifeministische oder sonst wie menschenverachtende Äußerungen oder Taten in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu Veranstaltungen zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Petra-Kelly-Stiftung
Sprache
Deutsch
Englisch
Türkisch
Deutsche Gebärdensprache (DGS)
Teilnahmegebühren
40,- Euro (Preisvorschlag)