Podiumsdiskussion
- Montag, 11. September 2017 19.30 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Tripperburgen – Unrecht in der DDR
"Tripperburgen". So hießen die geschlossenen Stationen zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten, die es in den Bezirksstädten der DDR gab. Auch in Rostock wurden Frauen zwangseingewiesen. Frauen, deren Lebensstil nicht DDR-konform war, die als "Personen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern" und "Arbeitsbummelantinnen" denunziert worden waren. Forschungen belegen, dass nur 20 bis 30 Prozent der Frauen überhaupt an Gonorrhoe, also Tripper erkrankt waren. Warum wurden dann diese Frauen in den venerologischen Stationen interniert? Und, warum konnten schon zwölfjährige Mädchen vier bis sechs Wochen dort landen?
Die Historikerin Steffi Brüning beschäftigt sich sei einigen Jahren mit diesem noch immer wenig bekannten DDR-Unrecht. Die Journalistin Nathalie Nad-Abonji sprach für ein Feature mit betroffenen Frauen, die nach Jahren ihr Schweigen gebrochen haben. Der bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Dr. Harald Terpe ist überzeugt, dass die wissenschaftliche Aufarbeitung weiter vorangetrieben werden muss, auch um die Frauen rehabilitieren zu können.
Mit: Steffi Brüning, Historikerin; Nathalie Nad-Abonji, Journalistin; Dr. Harald Terpe, MdB B90/GRÜNE, Obmann im Ausschuss für Gesundheit
Moderation: Renate Heusch-Lahl, Journalistin
Ort: FRIEDA 23-Studio, Friedrichstr. 23, Rostock
- Adresse
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Heinrich-Böll-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern
Friedrichstraße 23
18057 Rostock
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Mecklenburg-Vorpommern