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Online-Veranstaltung

Freitag, 29. Oktober 2021 14.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Online-Veranstaltung

Über Leben in der Risikogesellschaft

Online-Tagung

Vor 35 Jahren veröffentlichte der Soziologe Ulrich Beck seine aufsehenerregende Studie Risikogesellschaft, der er fünf Jahre später das Buch Weltrisikogesellschaft folgen ließ. Mitten in einer Pandemie, deren Ende und Folgen noch nicht absehbar sind, drängt sich eine erweiterte Auseinandersetzung mit Begriff und Theorie der Risikogesellschaft auf. Sie ist ein neuer Gesellschaftstyp, der sich Wolfgang Bonß zufolge „als ein äußerst prekäres Resultat der Modernisierung der Moderne“ beschreiben lässt. Die Kategorie Risiko ist „die zentrale Formel zur Thematisierung gesellschaftlicher Ungewissheit“ geworden.

Wir leben unbestreitbar in einer Risikogesellschaft und müssen verstehen lernen, was dies für unser Weltverhältnis bedeutet. Welche Folgen hat es, wenn Unsicherheit zum vorherrschenden Lebensgefühl wird? Wie tarieren wir die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit unter diesen Voraussetzungen aus? Und gibt es etwas, das die unterschiedlichen Risiken, mit denen wir es gleichzeitig zu tun haben, verbindet, sodass, wer die Verbreitung von Seuchen versteht, auch Finanzkrisen, die Dynamik des Sozialen, die Verbreitung von Informationen in den sozialen Medien und die Ausbreitung von Computerviren versteht? 

Das geplante Symposium soll diesen Fragen in Vorträgen und Gesprächsrunden nachgehen. Angestrebt ist ein interdisziplinärer Diskurs, in dem Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Soziologie, der Medizin, der Technikfolgenabschätzung, der Versicherungswirtschaft, der Finanzwirtschaft und der (praktischen) Politik ihre Perspektiven auf das Thema »Risikogesellschaft« vorstellen und diskutieren.


Programm und Mitwirkende

14.00 Uhr | Begrüßung


14.15 Uhr | Zwischen Zeitdiagnose und Gesellschaftstheorie. Was bleibt vom Stichwort der „Risikogesellschaft“?

  • Vortrag Prof. Dr. Wolfgang Bonß (Soziologie, Universität der Bundeswehr, München)


14.45 Uhr | Erfrischungspause


15.00 Uhr | Podium 1 (mit Prof. Dr. Wolfgang Bonß)

  • Dr. Anna Christmann MdB (Bündnis 90/Die Grünen), u.a. Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
  • Dr. Ute Teichert, Leiterin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V.
  • Toralf Staud, freier Journalist, Autor von u.a. „Deutschland 2050“
  • Kathrin Röggla, Autorin von u.a. „die alarmbereiten“

16.00 Uhr | Verwalten und Regieren unter Risikobedingungen: Von Routinen zu 
(Real-)Experimenten  

  • Vortrag Prof. Dr. Stefan Kaufmann (Centre for Security and Society (CSS), Institut für Soziologie, Universität Freiburg


16.30 Uhr | Erfrischungspause


16.40 Uhr | Podium 2 (mit Prof. Dr. Stefan Kaufmann)

  • Dr. Ute Leidig, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration
  • Prof. Dr. Anika Klafki, Öffentliches Recht, Universität Jena
  • Dr. Dr. habil. Carsten Giersch, Senior Partner Berlin Risk
  • Frank Kliem (Vizepräsident Landesfeuerwehrverband Brandenburg e.V.)

 
18.00 Uhr | Erfrischungspause


18.15 Uhr | Risikokommunikation in der Pandemie: eine Aufgabe für das Öffentliche Gesundheitswesen?  

  • Vortrag Dr. Ute Teichert, Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V.

     
18.45 Uhr | Podium 3 (mit Dr. Ute Teichert)

  • PD Dr. rer. nat. Gaby-Fleur Böl (Abteilungsleiterin Risikokommunikation, Bundesinstitut für Risikobewertung) 
  • Prof. Dr. Wolfgang Bonß
  • Prof. Dr. Stefan Kaufmann
  • Prof. Dr. Martin Voß, Katastrophenforschungsstelle (KFS) am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der FU Berlin
  • Kathrin Röggla, Autorin

Ca. 20.15 Uhr | Ende der Veranstaltung
 


In Kooperation mit der Katholischen Akademie Freiburg.

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Veranstalter*in
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
kostenfrei