Unity Within Diversity – Vortrag von Amitai Etzioni

Vortrag (mit Diskussion) von <b>Amitai Etzioni</b>, Professor of International Affairs, The George Washington University<br><br> <a href="http://www.gwu.edu/~ccps/etzioni/sh ort_biography.html" target=_blank>Biographie Amitai Etzioni</a><br> <a href="http://www2.gwu.edu/~ccps/dwu_po sitionpaper.html" target=_blank>Position Paper</a> <br><br> Die jüngsten Bombenanschläge in London haben die Debatte um die multikulturelle Gesellschaft wieder angefacht, die sich in den letzten Jahren unter dem Eindruck wachsender politischer, kultureller und sozialer Spannungen in den Einwanderungsgesellschaften Westeuropas entzündet hat. Die produktiven Seiten ethnisch und kulturell vielfältiger Gesellschaften sind gegenüber ihren Reibungskonflikten in den Hintergrund getreten. Das hat auf allen Seiten – bei den „Einheimischen“ wie bei den „Zugewanderten“ zu Verunsicherung geführt und die Tendenz zur gegenseitigen Abgrenzung verstärkt. <br><br> Ein naiver „Multikulturalismus“, der ein allzu harmonisches Bild der Einwanderungsgesellschaft zeichnete und die Migranten darin bestärkte, an ihrer kulturellen Eigenheit gegenüber der Mehrheitsgesellschaft festzuhalten, ist in Verruf geraten. Man sollte aber das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Die ethnische und kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft wird in Zukunft noch eher zu- als abnehmen. Einwanderung ist eine Tatsache, sie ist ebenso eine ökonomische Notwendigkeit wie ein Reflex auf die Globalisierung unserer Wirtschafts- und Lebensweise. <br><br> Was folgt daraus für die Migrations- und Integrationspolitik der westlichen Staaten? Wie lässt sich Anerkennung von Vielfalt mit dem notwendigen Zusammenhalt der Gesellschaft vereinbaren? Wie gehen Respekt vor kultureller Differenz mit der Verständigung über gemeinsame Werte und Normen zusammen? Wie kann ein Konzept gemeinsamer Bürgerschaft auf der Basis kultureller Vielfalt erfolgreich sein? <br><br> Wir freuen uns, mit Prof. Amitai Etzioni einen der renommiertesten amerikanischen Experten zu diesen Fragen zu Gast zu haben. Er ist Direktor des „Institute for Commutiarian Policy“ an der George Washington Universität und wurde einer breiteren Öffentlichkeit auch in Deutschland als Vordenker des „Kommunitarismus“ bekannt – einer Theorie und Politik, die auf die Stärkung des Gemeinwesens zielt.<br><br> Mit ihm diskutieren Susan Neimann, Direktorin des Einstein-Forums Berlin, und Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung.