Diskussion

Donnerstag, 23. März 2023 19.00 – 20.30 Uhr In meinem Kalender speichern

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Unterstützung von Geflüchteten in Israel und Europa

Refugee and Migrant Aid Work in Israel and Europe in the early 21st Century

The event will be held in english (German translation possible). You will find the english version of the announcement below

*Eine Kooperationsveranstaltung mit dem New Israel Fund Deutschland*

Der ehemalige Richter des israelischen Obersten Gericht Haim Cohen, stellte 1989 fest: “da wir durch diese bittere Erfahrung durchgegangen sind, dieses Trauma des Fremdseins in einem fremden Land, in welchem wir entsetzlich ausgebeutet wurden, wurde uns in der Torah geboten – nicht einmal sondern 24-mal – die Fremden, die in unserer Mitte leben, zu lieben, sie nicht auszubeuten und ihnen zu billigen, die gleichen Rechte zu genießen, die uns erteilt werden.“

Diese Diskussionsrunde wird sich mit den Herausforderungen von Organisationen beschäftigen, die sich für die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen einsetzen- in einer Zeit in der vermehrt Maßnahmen ergriffen werden, um Migration zu verhindern. Aktivist*innen und Organisationen aus der israelischen, diasporajüdischen und deutschen Flüchtlingshilfe werden Herausforderungen und Chancen für ihre Arbeit angesichts der illiberalen Wende diskutieren. Dabei wird insbesondere auch auf den Versuch der Einschränkung von Rechten von Geflüchteten in vielen Teilen der Welt eingegangen. Wie verhalten sich diese Entwicklungen zu dem parallelen Rückgang der Notwendigkeit für jüdische und nicht-jüdische Flüchtlingshilfeorganisationen, spezifisch jüdische Geflüchtete zu unterstützen, zumindest bis zum Ukrainekrieg? Wie haben sich die Aufgaben dieser Organisationen geändert und wie begegnen sie den größeren politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen? Wie verhält sich ihre Arbeit zu der größeren Frage, was es heißt jüdisch, israelisch und/oder deutsch in einer Welt nach der Schoah zu sein?

In der Diskussion wird zudem auf Ähnlichkeiten und Unterschiede in verschiedenen regionalen Kontexten eingegangen. Was funktioniert und was funktioniert nicht im gemeinsamen Kampf für die Rechte von Schutzsuchenden?

Die Veranstaltung findet in englischer Lautsprache statt. Es wird eine Flüsterübersetzung ins Deutsche geben.

Referent*innen
Hamutal Sadan von der Hotline for Refugees and Migrants. Die Hotline for Refugees and Migrants setzt sich seit 1988 für Geflüchtete und Migrant*innen in Israel ein, die nicht nach dem Rückkehrgesetz berechtigt sind in Israel zu leben.

Ilan Cohn von HIAS Europe in Brüssel. HIAS wurde im 19. Jahrhundert in den USA als Hebrew Immigrant Aid Society gegründet, um jüdischen Immigrant*innen aus Russland und Osteuropa zu helfen. Heute hilft HIAS Geflüchteten weltweit.

Lukas Welz von der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) e.V., der Dachorganisation der 47 Zentren in Deutschland, die psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung für Flüchtlinge anbieten.

Diese Veranstaltung in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung ist Teil der monatlichen Veranstaltungsreihe „Israel at 75 – Civil Society Speaks Up“ des New Israel Fund Deutschland. Der New Israel Fund ist eine internationale Organisation, die mehr als 800 Organisationen in Israel unterstützt, die sich für Demokratie und für Menschen- und Bürgerrechte einsetzen.

Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie.


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Refugee and Migrant Aid Work in Israel and Globally in the early 21st Century

A cooperation between "Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung" and "New Israel Fund Deutschland".

The late Israeli supreme court judge Haim Cohn noted in 1989 that “as we had gone through this bitter experience, this trauma of being “strangers” in a strange land, who were exploited terribly throughout, we were commanded in the Torah, not once but twenty-four times, to love the strangers living in our midst, not to exploit them and not to force them to engage in manual labor, and to permit them to enjoy those benefits granted us.”
In a panel discussion, representatives from Israeli, Jewish and German refugee aid organisations discuss the challenges and opportunities that they face amid developments of the early 21st century. The illiberal turn across much of the world has contributed to state mandated measures to prevent migration. Yet, migration numbers remain high, and many people continue to seek asylum in Europe, Asia, and North America. A parallel development is the lessening centrality of aid work for Jewish refugees in recent years – with the war in Ukraine being a major exception.

How have the missions and the practical work of these organisations adjusted to societal and political developments? How does their work relate to larger ethical questions and to what it means to be Jewish, Israeli, and German in the post-Shoa world? These questions shall be discussed considering similarities and particularities between different countries, and in view of exchanging what works and what hasn’t worked in advocating for refugee rights and improving the situations of “strangers living in our midst”.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch