Montag, 18. Juni 2012 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Verbotener Ort Mekka: Europäische Arabien-Reisende und ihre Strategien

Podiumsdiskussion

In der Reihe
Bär unter Palmen - Literatursalon Orient / Okzident mit Husein Chawich und Günther Orth

Wie sieht es eigentlich in Mekka aus, und was geschieht dort? Der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt hielt sich 1814 als muslimischer Pilger mehrere Monate lang in Mekka auf. Ihm verdanken wir eine der anschaulichsten Dokumentationen über die heilige Stadt des Islam zu Beginn des puritanischen Wahhabismus („Reisen in Arabien“, Weimar 1830). Knapp 200 Jahre später berichtet der deutschsprachige Bestsellerautor Ilija Trojanow über seine persönliche Pilgerreise ins heutige, völlig veränderte Mekka („Zu den heiligen Quellen des Islam. Als Pilger nach Mekka und Medina“, München 2004). Aus beiden Berichten entsteht ein faszinierendes und teils ernüchterndes Bild der Hadsch-Metropole, die Nichtmuslimen bis heute den Zutritt verwehrt.

Wir diskutieren außerdem die Frage, was so viele Europäer zu dem Versuch bewogen hat, die Geheimnisse anderer Völker zu lüften, und welche Strategien sie dabei anwandten. In diesem Zusammenhang zitieren wir aus den Berichten des österreichischen Südarabienforschers Eduard Glaser, der vor rund 100 Jahren – geschützt durch seine angebliche muslimische Identität – heimlich im jemenitischen Marib forschte. Seine Aufzeichnungen („Eduard Glasers Reise nach Marib“, Wien 1913) gehören zum Originellsten, was europäische Arabien-Reisende aufgeschrieben haben.