Seminar

Samstag, 13. April 2024 – Sonntag, 14. April 2024 In meinem Kalender speichern

Seminar

Verbündete Erinnerung

Shoah und Kolonialismus ohne Anerkennungskonkurrenzen gedenken (ausgebucht)

Derzeit ist keine Anmeldung möglich. Der Workshop ist komplett ausgebucht und alle Wartelistenplätze sind belegt.

Wer sich im pädagogischen und zivilgesellschaftlichen Bereich mit Geschichte und Erinnerung beschäftigt, wird die kontroversen Debatten darüber mitbekommen haben, ob und wie Shoah und Kolonialismus zusammengedacht werden können. Dürfen sie miteinander verglichen und verbunden betrachtet werden, oder relativiert das die Besonderheit der Shoah? Birgt wiederum die Betonung der Einzigartigkeit der Shoah die Gefahr, die historischen Verbindungen zwischen beiden Menschheitsverbrechen zu verdecken oder gar die Bedeutung kolonialer Gewaltverbrechen in Vergangenheit und Gegenwart herunterzuspielen?

Wie wir als Gesellschaft erinnern, betrifft in der Regel die Gegenwart. Es geht unter anderem darum, wessen Geschichten zu erinnern und anzuerkennen sind, welche Schlussfolgerungen aus der Vergangenheit für das Jetzt – zum Beispiel mit Blick auf den Nahostkonflikt – abgeleitet werden und wie Antisemitismus und Rassismus im Feld der Erinnerung wirken. Auch deshalb werden Debatten zum Verhältnis von Shoah und Kolonialismus oft stark polarisiert und mit vielen Emotionen geführt.

In der zweitägigen Fortbildung wollen wir uns mit produktiven Ansätzen zum Umgang mit Spannungsfeldern im Erinnern an Shoah und Kolonialismus beschäftigen und dabei auch andere bedeutende Gewaltverbrechen einbeziehen. Wie können wir in Bildung und zivilgesellschaftlichem Engagement konstruktiv und solidarisch mit den damit einhergehenden Herausforderungen umgehen, um verbindend zu wirken, statt Trennungen und Ausschlüsse zu (re-)produzieren?

Mit der Fortbildung wollen wir die Reflexions- und Handlungskompetenz der Teilnehmenden auf drei Ebenen stärken: 1) Wissen, 2) Haltung sowie 3) Methodik bzw. Handlungsstrategien.

Wir freuen uns auf eine möglichst multiprofessionelle, diverse Teilnehmendengruppe und wünschen uns eine diskriminierungskritische Grundhaltung sowie eine wertschätzende und fehlerfreundliche Atmosphäre, in der solidarische Kritik als Teil des gemeinsamen Lernprozesses geschätzt wird.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Projekt „Zusammen_denken, zusammen handeln“ des Vereins BildungsBausteine e.V. statt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" sowie von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus gefördert wird.

Teilnahmegebühr
60 Euro / ermäßigt 30 Euro
Der ermäßigte Teilnahmebeitrag kann in Anspruch genommen werden von Schüler*innen, Auszubildenden, Studierenden, Freiwilligendienstleistenden, Arbeitssuchenden mit Leistungen nach ALG II sowie Schwerbehinderten (GdB von mindestens 50) gegen Vorlage der entsprechenden Bescheinigung. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie aus anderen Gründen nicht den vollen Teilnahmebeitrag zahlen können und wir versuchen eine Lösung zu finden. Bei Absagen, die weniger als zwei Wochen vor Seminarbeginn eingehen, wird die Teilnahmegebühr nur dann zurückerstattet, wenn eine Person von einer evtl. vorhandenen Warteliste nachrücken kann oder eine Ersatzteilnehmer*in gestellt werden kann. In jedem Fall wird aber eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro fällig.


Referent*innen:

Iven Saadi (Politikwissenschaftler M.A., gewerksch. Erwachsenenbildner, Kommunikationstrainer), langjährige Arbeit in intersektionaler diskriminierungskritischer Bildung und Begleitung von zivilgesellschaftlichem Engagement und Aktivismus. Aktuell Projektleitung bei BildungsBausteine e.V.

Vicky Lessing (B.A. Soziologie und Ethnologie, Studium der interdisziplinären Antisemitismusforschung, Mediatorin), freiberufliche Referentin in der diskriminierungskritischen Bildungsarbeit u. a. bei BildungsBausteine e.V. mit besonderem Fokus auf Rassismus und Antisemitismus sowie jüdisches Empowerment

Seminarzeiten:
Samstag, 13.04.2024 09:30-16:30 Uhr
Sonntag, 14.04.2024 09:30-16:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Olivaer Platz 16
10707 Berlin

Die Räumlichkeiten des Bildungswerks sind leider nur bedingt für Rollstuhlfahrer*innen nutzbar: Es gibt einen Aufzug (mit den Maßen 125 cm x 70 cm). Allerdings besteht eine Kante von knapp 5 cm, um in die Räumlichkeiten zu gelangen. Es gibt keine barrierefreien Toiletten. Auf Anfrage können wir uns ggf. um einen barrierefreien Ersatzraum bemühen oder bei reinen Präsenzveranstaltungen eventuell doch eine Online-Teilnahme ermöglichen.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch