Podiumsdiskussion

Mittwoch, 10. April 2024 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

Vereintes Europa oder "Europa der Vaterländer"?

Eine Reihe zur ambivalenten Geschichte von Nation und Nationalismus - Teil 3

Das erneute Anwachsen des Rechtsextremismus in den meisten europäischen Staaten hat einen Nationalismus ins Bewusstsein gerückt und teilweise an die Macht gebracht, der Abschottung, Ausgrenzung bis hin zu offenem Rassismus, Sozialabbau und den Abbau demokratischer Rechte proklamiert und umzusetzen versucht.
Gerade das 20. Jahrhundert hat gezeigt, dass die demokratische Verfasstheit von Nationen fragil ist und an Bedingungen und Voraussetzungen gebunden ist, die immer wieder hergestellt werden müssen. Die Reihe geht den historischen Ursprüngen und Ausprägungen des Nationalismus bis heute nach.

Vereintes Europa oder „Europa der Vaterländer“?

Als Reaktion auf den 2. Weltkrieg und seine Verwüstungen wurde die Europäische Union gegründet. Sie stellt ein einmaliges Experiment dar, in dem Nationalstaaten einen Teil ihrer Souveränitätsrechte freiwillig an einen supranationalen Zusammenschluss übertrugen. Lange Zeit schien die 1957 von sechs Ländern begonnene europäische Einigung ein unaufhaltsames Erfolgsmodell, immer mehr Staaten traten bei – bis heute bewerben sich zahlreiche Länder, nicht zuletzt die Ukraine um die Aufnahme. 2012 erhielt die Europäische Union den Friedensnobelpreis, aber es wird immer schwieriger, die heterogenen Interessen der Mitgliedsländer auszugleichen, und inzwischen scheint es auch erforderlich das vereinte Europa militärisch gegen kriegerische Angriffe zu verteidigen.
Wie kann die europäische Union ihren Gründungsimpuls, das Versprechen von Sicherheit, Frieden und Rechtsstaatlichkeit angesichts wachsender Bedrohung durch rechte und rechtsextreme Strömungen in vielen Ländern Europas weiter aufrechterhalten?
Die Europäische Union dient dabei als Feindbild in den rechts-nationalistischen Rhetoriken, gleichzeitig jedoch bedienen sich die Rechten der europäischen Bühne für die Propagierung ihrer Ideen. Was ist unter einem „Europa der Vaterländer“ und dem von der politischen Rechten als moderne Weiterentwicklung des klassischen Nationalismus propagierten „Ethnopluralismus“ zu verstehen?

Podium
Ulli Jentsch, Journalist, derzeit im Projekt "DES-monitor"
Christian Jansen, Historiker und Vorsitzender der Gesellschaft zu Erforschung der Demokratie-Geschichte
Marianne Zepp, Historikerin, u.a. ehemalige Referentin für Zeitgeschichte der Heinrich-Böll-Stiftung und ehemalige Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel-Aviv

Moderation: Inga Börjesson, Geschäftsführerin des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung

10. April 2024, 18 Uhr

Die Veranstaltung wird hybrid angeboten. Ein Link zur Online-Teilnahme per Livestream wird rechtzeitig zur Verfügung gestellt.


Veranstaltungsort:
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Olivaer Platz 16
10707 Berlin
Die Räumlichkeiten des Bildungswerks sind leider nur bedingt für Rollstuhlfahrer*innen nutzbar: Es gibt einen Aufzug (mit den Maßen 125 cm x 70 cm). Allerdings besteht eine Kante von knapp 5 cm, um in die Räumlichkeiten zu gelangen. Es gibt keine barrierefreien Toiletten. Wir entschuldigen uns für die Umstände. Zurzeit sehen wir uns leider finanziell nicht in der Lage, den Altbau entsprechend zu sanieren.
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
Sprache
Deutsch
Livestream
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