Arabisch-deutsche Literaturtage in Berlin. Urheber/in: Ramy Al-Asheq. All rights reserved.

Freitag, 25. Oktober 2019 – Samstag, 26. Oktober 2019 In meinem Kalender speichern

Verfemte Sprachen

2. Arabisch-deutsche Literaturtage in Berlin

Das Festival präsentiert Schriftsteller*innen aus Ägypten, Syrien, Tunesien, Palästina, Österreich und Deutschland. Wir betreiben den arabisch-deutschen Dialog und laden ein zur Diskussion über zeitgenössische Literatur, Lyrik und Comics und fragen: Warum hat es arabischsprachige Kultur in Deutschland so schwer? Wir erinnern an Künstler*innen, die unbedingt dabei sein müssten, doch als politische Gefangene inhaftiert wurden. Mit Live-Performances, einem Comic-Salon und einer Lyriknacht, insbesondere mit jungen Künstler*innen, runden wir das Programm ab. Die Literaturtage werden von den feministischen Schriftstellerinnen Basma Abdelaziz (Kairo) und Kathrin Röggla (Berlin) eröffnet.  

Mit dabei sind u.a. Ghassan Zaqtan (Palästina), Basma Abdelaziz (Ägypten), Kathrin Röggla (Österreich), Jadal Al-Qasem (Palästina), Burcu Türker (Deutschland), Stefan Weidner (Deutschland) und Othman Selmi (Tunesien). 

Kuratiert von Ramy Al-Asheq, Lilian Pithan und Dr. Ines Kappert

In Kooperation mit dem Gunda-Werner-Institut und dem FANN Magazin, unterstützt von Baynatna. The Arabic Library in Berlin, Freunde Arabischer Kunst und Kultur e.V. und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Gefördert von Berlin Mondiale, dem Deutschen Übersetzerfonds und A. M. Qattan Foundation

 

Hintergrund
Immer wieder passiert es, dass ganze Sprachen mit Terror assoziiert werden. Für das Arabische ist das spätestens seit 9/11 der Fall. Wie sehr diese von rund 300 Millionen Menschen gesprochene Sprache bis heute kriminalisiert wird, erfahren hier im Exil lebende Menschen auf vielfache Weise. In der U-Bahn müssen sie erleben, wie bereits ein Telefonat auf Arabisch dazu führen kann, dass Mitfahrende sie misstrauisch beobachten. Verbreitet ist auch die Annahme, dass Männer aus dem arabischen Raum per se eine patriarchale Gefahr darstellten und Frauen entsprechend vor allem Opfer seien – auch dieses Stereotyp trägt zur Abwertung arabischsprachiger Menschen bei. Last but not least erfahren Autor*innen, wie schwer es als Arabischmuttersprachler*in ist, deutsche Verlage für sich zu gewinnen. So ist die Kenntnis der arabischen Literatur hierzulande noch eher begrenzt, auch wenn sich seit 2015 eine gewisse Öffnung bemerkbar macht. Umso wichtiger ist es, den arabisch-deutschen Dialog weiter zu fördern und Arabisch als Kultursprache im hiesigen Kulturbetrieb zu verankern. 


Ort
Baynatna. The Arabic Library in Berlin 
c/o Zentral- und Landesbibliothek Berlin 
Breite Str. 36
10178 Berlin 

Nicht barrierefrei
Eintritt frei 


Zeit    
Freitag, 25.10.2019, 17 – 23 Uhr
Samstag, 26.10.2019 13 – 23 Uhr 


Kontakt
Hannah Lichtenthäler
E gwi@boell.de

Programm