Lesung und Gespräch
- Freitag, 29. November 2024 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Viel Lärm um nichts. Eine Wahrnehmungsgeschichte des Nichtstuns in der Bundesrepublik
Buchvorstellung mit PD Dr. Yvonne Robel
Im Sprechen über das Nichtstun verständigen sich Menschen nicht nur über ihr Verhältnis zu Arbeit und Zeit. Vielmehr werden dabei Ideen vom menschlichen Zusammenleben, Einstellungen zu Wohlstand und Konsum sowie Moderne- und Zukunftsvorstellungen ausgelotet. Dies gilt für Auseinandersetzungen über Gammler, Punks und glückliche Arbeitslose ebenso wie für den Blick auf sogenannte „Arbeitsscheue“.
Die Historikerin Yvonne Robel diskutiert in ihrer Buchvorstellung, wie sich der Fortbestand von Arbeitshäusern als disziplinierender Institution nach 1945 in eine breiter gefasste Wahrnehmungsgeschichte des Nichtstuns in der Bundesrepublik einfügt. Lässt sich vor allem deren Abschaffung Ende der 1960er Jahre als gesellschaftlicher Wandel deuten, der einen liberaleren Umgang mit Nichtarbeit, mit verschiedenen Lebensstilen oder individueller Abweichung beinhaltete? Wie verhielt sich der Umgang mit sogenannten „Arbeitsscheuen“ zur gleichzeitigen sehnsüchtigen Suche nach Möglichkeiten des Nichtstuns oder zu parallelen Selbstverständigungen über den erreichten gesellschaftlichen Wohlstand? Und welche langfristigen Folgen ergaben sich aus Debatten der 1960er Jahre?
Der Vortrag wird veranstaltet von der Leipziger Initiative Riebeckstraße 63 und in Kooperation mit Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen
Für aktuelle Infos siehe: https://riebeckstrasse63.de/
ORT: Capa-Haus Leipzig, Jahnallee 61, 04177 Leipzig
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- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen (Weiterdenken)