Lesung und Gespräch

Mittwoch, 24. April 2024 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Lesung und Gespräch

Vladimir Sorokin & Dorothea Trottenberg

Autor und Übersetzerin im Gespräch über Doktor Garin

"Der originellste aller zeitgenössischen russischen Schriftsteller heißt seit über 30 Jahren Vladimir Sorokin", schreibt Uli Hufen in seiner Besprechung von Sorokins neuestem Roman, "Doktor Garin". Vladimir Sorokin, geb. 1955 in Moskau, lebt seit Februar 2022 in Berlin; sein Roman "Der Tag des Opritschniks" (2006) wird als geradezu visionäre Voraussage des heutigen Russlands angesehen; "Doktor Garin" schreibt diese Dystopie fort. Seit Anfang der 2000er Jahre werden Sorokins Bücher in Russland immer wieder attackiert; sie wurden öffentlich zerrissen, konfisziert und sein Verlag wurde durchsucht.

Geplant ist ein Gespräch über die Dekolonisierung Russlands, über die Verantwortung der russischen Intelligencija im Exil, aber auch über Sorokins neues Buch "Doktor Garin", über die Rezeption und die Übersetzung. Auf dem Podium wird auch Sorokins Übersetzerin Dorothea Trottenberg (Zürich) sein.


Moderation: Prof. Dr. Schamma Schahadat (Slavisches Seminar, Universität Tübingen)

Dolmetscherin: Anastasiia Sergeeva

Ort: Shedhalle Kunstverein e.V. | Schlachthausstraße 13 | 72074 Tübingen


Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung vom Slavischen Seminar, dem Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde sowie dem Studio Literatur und Theater der Universität Tübingen in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, dem Universitätsbund e.V., mit der Stadt Tübingen, der Shedhalle Tübingen e.V. und der Buchhandlung Quichotte.


Im Rahmen der Lesereihe Die Verteidigung der Literatur in Zeiten dauernden Exils

Die Idee der Lesereihe ist, der universitären und außeruniversitären Öffentlichkeit Autor*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine vorzustellen, die seit spätestens Frühjahr 2022 im Exil leben, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen: wegen politischer Repressionen (Russland und Belarus) bzw. wegen der Kriegsaggressionen (Ukraine). Dabei ist es keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass Autor*innen aus diesen drei Ländern sich in einer gemeinsamen Reihe zusammenbringen lassen; diese Situation ist natürlich mit allen drei Beteiligten abgesprochen. Angesichts der gegenwärtig katastrophalen Situation zwischen den Ländern ist es nicht zu unterschätzen, dass es uns gelingt, Autor*innen aus diesen drei Ländern, von denen zwei Kriegsparteien und das dritte ein oppressiver, von Russland gelenkter Staat ist, für das Projekt zu gewinnen.

In allen Gesprächen wird es auch um die Verbindung zwischen Schreiben & Exil gehen: wie unterscheidet sich das Schreiben im Exil vom Schreiben in der (inzwischen verlassenen) Heimat, wie verändert sich der Dialog mit dem Publikum?

Weitere Termine
Mittwoch, 19. Juni 2024
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
Sprache
Deutsch
Russisch
Simultanübersetzung
Teilnahmegebühren
Eintritt frei