- Mittwoch, 26. November 2014 16.00 In meinem Kalender speichern
Von jetzt an gibt es mehr als Frauen und Männer...
Fachtag Intersexualität | Vortrag, Filme, Lesung und Diskussion
2013 wurde Deutschland zum zweiten Mal vom UNMenschenrechtsrat im Rahmen des UPR-Verfahrens (Universal Periodic Review) auf Einhaltung der Menschenrechte geprüft. Dieses neue Verfahren existiert seit 2007 und erfährt große politische und mediale Aufmerksamkeit.
Einer der Prüfungspunkte bezog sich auf intersexuelle Menschen. Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt irreversible körperliche Eingriffe an nicht einwilligungsfähigen intersexuellen Kindern, die nicht der Lebensrettung dienen, ausdrücklich zu verbieten und die Voraussetzungen für die qualifizierte Beratung von Eltern und Betroffenen zu schaffen. Der Ethikrat bezweifelt u.a. außerdem, ob die Eintragung des Geschlechts im Personenstandsregister überhaupt nötig sei.
2013 feierten wir zugleich den 65. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes der BRD. Bei den Menschenrechtsverletzungen an den Intersexuellen geht es um die Abwägung der Grundrechte der Eltern auf Erziehung aus Artikel 6 GG und die Grundrechte des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung gemäß Artikel 2.
Intersexualität – was ist das eigentlich?
Der Begriff Intersexualität bezeichnet biologische Besonderheiten der Geschlechtsdifferenzierung. Intersexuelle Körper weisen Ähnlichkeiten mit dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht auf. Die „klassische“, wohl auch seltenste Form ist der Hermaphroditismus verus: Die gleichzeitige Entwicklung der inneren und äußeren weiblichen und männlichen Geschlechtsmerkmale. (Quelle: Intersexuelle Menschen e.V.)
Es handelt sich dabei um Menschen, deren geschlechtliches Erscheinungsbild von Geburt an, hinsichtlich der Chromosomen, der Keimdrüsen und der Hormonproduktion nicht nur männlich oder nur weiblich erscheint, sondern eine Mischung aus beiden darstellt. Darüber hinaus kennen wir noch weitere Formen der Uneindeutigkeit der Geschlechtsmerkmale. Dies hat weitreichende Folgen für die Entwicklung des Körpers, der Genitalien sowie der juristischen und individuellen Identität in einer Gesellschaft, die bisher nur Mann und Frau als Kategorien anerkannte.
Teilnehmer_innen der Talkrunde:
Gregor Zootzky, Filmautor, Köln
Lucie Veith, Verein intersexueller Menschen e.V.
Daniela Truffer, Zwischengeschlecht.org., Schweiz
Ursula Rosen, aus Sicht betroffener Eltern
Thomas Schremmer, MdL B90/Die Grünen
Durch den Fachtag führen:
Edith Ahmann, FMGZ Region Hannover e.V.,
Friederike Kämpfe, Gleichstellungsbeauftragte
Juliane Steeger, Ansprechpartnerin für Lesben und Schwule
Moderation:
Renee Steinhoff, Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Veranstalter_innen:
Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen www.slu-boell.de
Frauen- und MädchenGesundheitsZentrum www.fmgz-hannover.de
Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt Hannover www.hannover.de/
AnsprechpartnerInnen für Lesben und Schwule der Landeshauptstadt Hannover http://www.hannover.de
Queeres Netzwerk Niedersachsen
Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen www.vnb.de
Kino am Raschplatz www.kinoamraschplatz.de
Veranstaltungsort:
Kino am Raschplatz
Raschplatz 5
30161 Hannover
Anmeldung bitte unter:
Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
info@slu-boell.de, Tel.: 0511-301857-0