Vorgehen der Ukraine gegen Korruption

Am 29. August um 11:30 Uhr stehen die Leiter des Nationalen Antikorruptionsbüros der Ukraine (NABU) Semen Kryvonos und der Spezialisierten Antikorruptions-Staatsanwaltschaft (SAPO) Oleksandr Klymenko für einen Austausch mit Expert*innen zur Verfügung. Das Vorgehen des ukrainischen Parlaments, die wichtigsten Antikorruptionsbehörden des Landes ihrer Unabhängigkeit zu berauben, hatte Ende Juli international für Schlagzeilen gesorgt, auch da es den EU-Beitritt des Landes in Frage stellte.

Nach friedlichen Protesten von tausenden Ukrainer*innen in mehreren Städten des Landes wurde die Unabhängigkeit von NABU und SAPO wiederhergestellt. Fünf NABU-Detektive bleiben im Fadenkreuz staatlicher Ermittler. Zwei sind wegen Hochverrats in Untersuchungshaft. Wie geht es nach dem Druck auf die Behörden weiter, und wie können sie ungehindert ihrer Arbeit nachgehen? Diese und weitere Fragen besprechen wir mit den beiden Behördenleitern am kommenden Freitag, den 29.08.2025, um 11:30 Uhr.

Seit der Revolution der Würde hat die Ukraine immense Fortschritte bei der Bekämpfung von Korruption gemacht. Zu den Errungenschaften gehören neben weitreichenden Transparenzregistern und Vermögenserklärungen von Beamten auch die Schaffung des Nationalen Antikorruptionsbüros der Ukraine (NABU) und der Spezialisierten Antikorruptions-Staatsanwaltschaft (SAPO). Gemeinsam mit dem Hohen Antikorruptionsgericht (HACC) sorgen diese Institutionen dafür, dass niemand, egal wie mächtig er oder sie ist, über dem Gesetz steht und sich der Strafverfolgung entziehen kann.

Die Veranstaltung findet in Kooperation der Heinrich-Boell-Stiftung mit dem Deutsch-Ukrainischen Büro (DUB) statt.