Freitag, 16. November 2012 20.00 – 23.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Weibsbilder `African Sisters of the Screen`

Film und Diskussion

In vielen afrikanischen Gesellschaften ist der Platz der Frau bisher nicht
klar definiert. Das zeigt sich auch in der  Filmwirtschaft: Hier haben
die Frauen ihre filmerischen Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft.
Zwar stehen sie gerne vor der Kamera, hinter der Kamera sind sie aber selten
anzutreffen.  So waren es bisher nicht die afrikanischen Frauen selbst, die ihr
Bild konstruiert haben.

Es sind vielmehr die Männer, die sich aus ihrer eigenen Perspektive
mit dem „anderen Geschlecht“ beschäftigen, wie schon bekannte Filme
aus den ersten Tagen des afrikanischen Kinos zeigen, so zum Beispiel  
„La noire de…“ von Ousmane Sembène (1966), „Visages de femmes“ von
Désiré Ecaré (1984). Zu den wenigen Frauen, die schon früh eigene Filme
realisierten, zählen die Pionnierinnen Thérèse Sita aus Kamerun mit ihrem
Dokumentarfilm „Tam Tam à Paris“ (1963), und Safi Faye aus dem Senegal
(„La passante“, 1972).

Afrikanische Filmemacherinnen aus unterschiedlichen Ländern und
unterschiedlichster sozialer Herkunft eint heute der Wunsch, ein einzigartiges,
leidenschaftliches Kino zu schaffen. Ihre Filme, die trotz ihrer hohen Qualität
weitgehend unbekannt sind, geben den Benachteiligten eine Stimme, thematisieren
ihre Herkunft und Kultur sowie ihre Kämpfe und Träume.

Wir fragen: Ist die afrikanische Filmbranche frauenfeindlich? Oder hindert das
traditionelle weibliche Rollenbild die Frauen daran, hinter der Kamera
ihre Ideen auszudrücken? Lässt sich dennoch eine weibliche Handschrift
im afrikanischen Film finden? Und was verbindet Filme von Frauen und von
Männern?

Mit unserem Kurzfilmprogramm „Weibsbilder“ geben wir afrikanischen
Regisseurinnen die Gelegenheit, sich mit  ihren Filmen auszudrücken – Filme,
in denen afrikanische Frauen nicht als Unterdrückte, Dienende und Stimmlose
zu sehen sind, sondern als kreative, freie, zukunftsorientierte und selbstbewusste
Persönlichkeiten.

Eine Kooperation mit  Toucouleur e.V., Berlin im Rahmen des
Filmfestivals Afrikamera 2012