Sonntag, 09. Mai 2010 11.00 In meinem Kalender speichern

Weltausstellung Prinzenstraße VIII: Abdelwahab Meddeb `Orient und Okzident`

Mit gleich zwei dokumentarischen Produktionen – »Moschee DE« und »Schwarze Jungfrauen« – widmet sich das Schauspiel Hannover in diesem Frühjahr der Begegnung mit dem Islam. Während »Moschee DE« eher den deutschen Blick auf die Herausforderung Islam zeigt, werden wir in »Schwarze Jungfrauen« mit dem Blick junger Muslima auf Deutschland konfrontiert. In dieser »Weltausstellung Prinzenstraße« wird der in Tunesien geborene und in Paris lebende Dichter, Romancier und Essayist Abdelwahab Meddeb die Debatte um eine Perspektive erweitern: Er spricht über den Westen in den Augen des Islam, über historische Antagonismen, aber auch über Prozesse des Austauschs und der Annäherung zwischen Orient und Okzident. Der studierte Kunst- und Literaturhistoriker Abdelwahab Meddeb, der einer alten sunnitischen Theologenfamilie entstammt, gehört zu den bedeutendsten muslimischen Islamkritikern unserer Zeit. Seine doppelte Herkunft als Europäer und Muslim, Franzose und Araber prädestiniert ihn zur philosophischen Grenzüberschreitung: In seinen Arbeiten greift er ebenso auf vorsokratische Philosophen zurück wie auf die Denker des Sufismus. Besonders sein Buch »Die Krankheit des Islam«, das sich kritisch mit der Ressentimentkultur des Islamismus auseinander setzt und für ein progressives Islamverständnis plädiert, löste in der islamischen Welt heftige Debatten aus. Gekoppelt an die »Weltausstellung« am Vormittag, die im Foyer des Schauspielhauses stattfindet, zeigen wir am Abend im Ballhof Zwei Lars-Ole Walburgs Inszenierung »Schwarze Jungfrauen« von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel.
Schauspielhaus Hannover
Veranstalter*in
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