- Donnerstag, 20. September 2012 19.00 – 22.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Wenn Wetterextreme und Dürren zur Regel werden: Wie können wir bei explodierenden Nahrungsmittelpreisen die weltweite Ernährung sichern?
Die Preissteigerungen der letzten Monate für Nahrungsmittel erinnern beunruhigend an die Situation im Jahr 2008, als die Nahrungsmittelpreise historische Rekordmarken erreichten. Dies hatte zur Folge, dass die Zahl der hungernden Menschen weltweit das erste Mal die Grenze von einer Milliarde überschritten hat. Die Gründe für die Preisentwicklung waren vielfältig: Neben
einem gestiegenen Ölpreis und der der Nachfrage nach Agrartreibstoffen und Futtermitteln waren es auch die Ernteausfälle durch Dürren in Australien und Russland, die das Angebot von Nahrungsmitteln reduziert haben.
Dieses Jahr hat die Dürre in den USA enorme Ernteschäden bei Mais und Soja angerichtet; für beide Produkte sind die USA der weltgrößte Exporteur. Auch in anderen Teilen der Welt, wie Russland, der Ukraine und Indien, hat ausbleibender Regen die Ernte reduziert.
Betrachtet man die heutigen Strukturen im Agrarsektor, so scheinen die Nachfrage nach Agrarprodukten und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln immer weiter auseinander zu klaffen. Der steigende Fleischkonsum,
Agrartreibstoffe und das Bevölkerungswachstum stehen einer verminderten Produktion aufgrund des Klimawandels und der geringeren Verfügbarkeit von
Produktionsressourcen gegenüber. Preissteigerungen, unter denen vor allem besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen leiden, sind die Folge.
Es ist unbestritten, dass aufgrund der Folgen des Klimawandels und damit einhergehenden Wetterextremen die landwirtschaftliche Produktion zunehmend risikoreicher wird. Dürren sind für viele Regionen der Welt schon heute an der Tagesordnung und werden in Zukunft noch zunehmen.
Wie sehen, neben der kurzfristigen Nothilfe für die Hungernden, die langfristigen Anpassungsstrategien aus? Welche Erfahrungen aus der Preissituation in 2008
speisen den heutigen Umgang mit den hohen Preisen? Und welche Verantwortung trägt ein internationales Steuerungssystem der UN bei der Frage der weltweiten Ernährungssicherheit?
Podiumsdiskussion mit:
Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, Vizepräsidentin des Diakonischen Werkes/ Direktorin „Brot für die Welt“
Ralf Südhoff, Leiter des WFP-Büros Berlin, World Food Programme (WFP)
Axel Harneit Sievers, Direktor des Indien-Büros, New Dehli, Heinrich-Böll-Stiftung
Moderation: Sabine Porn, RBB Inforadio
Eine Kooperation mit RBB Inforadio
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin