Online-Workshop

Samstag, 20. Mai 2023 09.30 – 17.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Online-Workshop

WIRD VERSCHOBEN | Wer denkt denn hier eigentlich quer?

Ein praxisorientiertes Training zum Umgang mit dem Querdenken-Milieu aka Die nächste Krise kommt bestimmt.

Als Mitte 2020 das große öffentliche Staunen über das wilde Potpourri an unterschiedlichsten Personen bei Querdenken oder anderen Protesten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie anhob, waren Kenner:innen der extrem rechten Szene kaum überrascht. Freilich, in diesem Umfang und der Größe der Demonstrationen war das Phänomen - ebenso wie die Pandemie selbst - etwas Neues, nicht aber im inhaltlichen und organisatorischen Sinne. Die sogenannten Montagsmahnwachen für den Frieden im Anschluss an die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014, braune Esoterik, antisemitische Bilder auf mancher Occupy-Demonstrationen, sozialdarwinistische Rhetorik roher Bürgerlichkeit a la „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ ebenso wie menschenfeindliche Ausfälle und Gewaltaufrufe gegenüber Politiker:innen auf Pegida-Demonstrationen: schon lange finden sich an vielen Stellen ideologische Versatzstücke dessen, was wir kumuliert als Querdenken-Bewegung erlebt haben.

Nun ist es mit dem offiziellen Ende der Pandemie und dem zumeist sehr unrühmlichen Abgang vieler ihrer Gallionsfiguren um die Querdenken-Bewegung recht still geworden. Nichtsdestotrotz ist das menschenfeindliche Potential der Szene nicht einfach verschwunden, sondern hat sich entweder neuen Themenfeldern wie dem Ukrainekrieg oder der Energiekrise zugewandt oder schlummert aktuell inaktiv vor sich hin. Doch die nächste Krise kommt definitiv und so scheint es uns hilfreich, vorbereitet zu sein und Strategien für einen Umgang mit diesen Menschen, im privaten und beruflichen Umfeld, ebenso wie in der Öffentlichkeit zu erarbeiten. Dazu soll dieses Training beitragen.

Spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie hat sich in Deutschland ein Milieu positioniert, welches sich scheinbar nicht so einfach entlang etablierter Rechts-Links-Schemata einordnen lässt. Argumente und Positionen der sogenannten „Querdenken“-Bewegung finden sich in der gesamten Breite der Gesellschaft, nicht selten auch im persönlichen Nahbereich. Seien es Familienmitglieder, die plötzlich anfangen Vergleiche zur NS-Zeit zu ziehen, Arbeitskolleg:innen, die ihre eigene Freiheit über die aller anderen stellen und das Maskentragen verweigern oder vermeintliche politische Weggefährt:innen, die plötzlich vom „Geldadel“ sprechen und die hohen Sterberaten während der Corona-Pandemie als „natürliche Reinigung der Erde“ bezeichnen. Für viele Menschen stellt diese Auseinandersetzung eine enorme Herausforderung dar.

Im Workshop wird ein Blick auf die Querdenken-Bewegung und ihre ideologischen Vorläufer geworfen und solidarische und menschenrechtsorientierte Gegenpositionen diskutiert. Auf dieser inhaltlichen Grundlage entwickeln die Teilnehmenden im Praxisteil des Trainings entlang eigener Fallbeispiele Handlungs- und Argumentationsstrategien für den eigenen Alltag.

Ziele

Teilnehmende

  • werden bestärkt, sich selbstbewusst zu positionieren und Humanismus, Demokratie, Solidarität und Aufklärung als Werte zu vertreten.
  • kennen zentrale Ereignisse, Akteur:innen, Ideologien und Protestmilieus, aus denen sich Querdenken speist und die sie anspricht.
  • wissen um die Heterogenität und Widersprüche der Bewegung.
  • kennen verschiedene Argumentationsstrategien im Umgang mit Querdenker:innen und haben Gelegenheit diese auszuprobieren und einzuüben.
  • wissen um das mobilisierbare Personenpotential sowie inhaltliche und personelle Kontinuitäten aus den Protestmilieus bei aktuellen Krisenphänomenen wie dem Ukrainekrieg oder der Energiekrise.

Ein Online-Workshop mit Trainer*innen von Gegenargument


Den ermäßigten Teilnahmebeitrag können alle Personen mit geringem Einkommen (z.B. Studierende) und Mitglieder unserer Stiftung in Anspruch nehmen. Ein Nachweis ist nicht notwendig.

Sie können für das Seminar eine Teilnahmebestätigung erhalten. Der Teilnahmebeitrag kann bei einer Abmeldung bis maximal drei Tage vor Veranstaltungsbeginn auf Wunsch zurückgezahlt werden.

Das Seminar kann für das Politikmanagement-Zertifikat* von Greencampus anerkannt werden.

*Zum 01.06.21 haben sich die Regeln zum Erlangen des Zertifikats verändert. Der wichtigste Unterschied ist eine Reduzierung der obligatorischen Unterrichtseinheiten von 130 auf 90. Die Regeln gelten auch für diejenigen, die vor dem 01.06.21 mit dem Zertifikat begonnen haben.  Mindestens 30 UE müssen in den Themenbereichen Gender-Diversity-Antirassimus und Nachhaltigkeit absolviert werden. Weitere Informationen

 


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Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
20,- € | ermäßigt 10,- €