Wie geschmiert? Korruption bei deutschen Rüstungsgeschäften mit Griechenland

Eine der vielen Ursachen der grie­chischen Verschuldung sind die exorbitanten Rüstungsausgaben, die wiederum in großem Umfang in Rüstungsimporte fließen. Zu den wichtigsten Lieferanten Griechenlands gehört die deutsche Rüstungsindustrie. Viele Geschäfte mit den Größen der deutschen Indus­trie beschäftigen heute die Korruptionsermittler/innen und Justiz in beiden Staaten. Immer wieder wurden griechische Politiker/innen, staatliche Entscheidungsträger/innen und weitere Personen in Griechenland mit zum Teil sehr hohen Summen bestochen. Das Thema wird uns noch auf Jahre beschäftigen, nicht nur, aber auch weil Griechenland Entschädigungen von den Firmen und ihren damals verantwortli­chen Manager/innen fordern wird.

Trotzdem sind die griechischen Verteidigungsausgaben für eine überdimensionierte Armee heute ein Reformhindernis. Der Unwillen der ausländischen Kon­zerne und Lieferländer, bestehende Aufträge zu strecken oder zu streichen beschränkt den Handlungsspielraum der griechischen Regierung für Sparmaßnahmen im militärischen Be­reich.

Die Veranstaltung ist eine aktuelle Bestandsaufnahme. Gemeinsam mit deutschen und internationalen Expert/innen stellen wir die Frage, wie die Handlungsspielräume Griechenlands vergrößert werden können. Sind Kürzungen bei den Rüstungsausgaben den Kürzungen bei Renten- oder Sozialleistungen nicht vorzuziehen?

Mit:

• Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit (BITS)
• Andrew Feinstein, Director von Corruption Watch, Südafrika/London
• Dr. Marie Carin von Gumppenberg, Transparency International e.V.
• Niels Kadritzke (Le Monde Diplomatique/taz)
• Tasos Tellogliou (Athen & Süddeutsche Zeitung)

Begrüßung:
Hilde Schramm (Initiative Respekt für Griechenland)

Veranstaltungsort:
DGB-Haus Berlin
Wilhelm Leuschner-Saal
Keithstr 1-3
Berlin (U-Bahn-Wittenbergplatz)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit
Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS) und
Initiative „Respekt für Griechenland“

Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin