- Mittwoch, 06. Oktober 2010 19.30 – 00.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Wie weiter mit dem deutsch-israelischen Verhältnis?
Über Erwartungen, Missverständnisse und besondere Beziehungen.
Die deutsche Bundeskanzlerin hat, wie alle ihre Vorgänger, die besondere Verpflichtung Deutschlands gegenüber Israel betont. Doch wie steht es wirklich mit dem deutsch-israelischen Verhältnis, mit der beschworenen Solidarität, wenn sich der jüdische Staat in den Augen vieler Deutscher immer weiter von den Maßstäben entfernt, an denen wir Israel gern messen: eine Insel der Humanität, Friedfertigkeit und Toleranz im Nahen Osten zu sein?
Während die liberale Öffentlichkeit in Deutschland postnationale Ideale, kulturellen Pluralismus, die Idee einer säkularen Demokratie und den Vorrang des Völkerrechts über die nationale Souveränität vertritt, stößt die israelische Siedlungs- und Besatzungspolitik auf immer mehr Unverständnis. Für Israel wiederum ist das Mißtrauen gegenüber Deutschland (und Europa), dem Ursprungsland des eliminatorischen Antisemitismus, nach wie vor groß. Gerade von Deutschland erwartet Israel Verständnis für seine Sicherheitsbedürfnisse.
Während sich die Linke in Deutschland vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus dem Prinzip des Gewaltverzichts und des friedlichen Interessenausgleichs verpflichtet fühlt (und das auch von Israel erwartet), stehen für die Holocaust-Überlebenden und ihre Nachkommen der jüdische Nationalstaat und seine wehrhafte Sicherheit im Zentrum ihrer Bestrebungen.
Es scheint manchmal, als lebten wir in verschiedenen Welten – trotz des intensiven Austauschs, der zwischen beiden Ländern stattfindet. Wird es gelingen, mit dem wachsenden historischen Abstand zum Holocaust, ein neues gegenseitiges Verständnis aufzubauen? Worin soll und kann das besondere Verhältnis zwischen Deutschland und Israel in Zukunft bestehen? Und was können die Bundesrepublik und die EU tun, um einen Friedensschluss im Nahen Osten zu befördern? Welche Kritik an der israelischen Politik ist legitim – und welche nicht?
Mit:
Avi Primor, ehem. israelischer Botschafter in Deutschland
Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
Sylke Tempel, Chefredakteurin `Internationale Politik`
Während die liberale Öffentlichkeit in Deutschland postnationale Ideale, kulturellen Pluralismus, die Idee einer säkularen Demokratie und den Vorrang des Völkerrechts über die nationale Souveränität vertritt, stößt die israelische Siedlungs- und Besatzungspolitik auf immer mehr Unverständnis. Für Israel wiederum ist das Mißtrauen gegenüber Deutschland (und Europa), dem Ursprungsland des eliminatorischen Antisemitismus, nach wie vor groß. Gerade von Deutschland erwartet Israel Verständnis für seine Sicherheitsbedürfnisse.
Während sich die Linke in Deutschland vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus dem Prinzip des Gewaltverzichts und des friedlichen Interessenausgleichs verpflichtet fühlt (und das auch von Israel erwartet), stehen für die Holocaust-Überlebenden und ihre Nachkommen der jüdische Nationalstaat und seine wehrhafte Sicherheit im Zentrum ihrer Bestrebungen.
Es scheint manchmal, als lebten wir in verschiedenen Welten – trotz des intensiven Austauschs, der zwischen beiden Ländern stattfindet. Wird es gelingen, mit dem wachsenden historischen Abstand zum Holocaust, ein neues gegenseitiges Verständnis aufzubauen? Worin soll und kann das besondere Verhältnis zwischen Deutschland und Israel in Zukunft bestehen? Und was können die Bundesrepublik und die EU tun, um einen Friedensschluss im Nahen Osten zu befördern? Welche Kritik an der israelischen Politik ist legitim – und welche nicht?
Mit:
Avi Primor, ehem. israelischer Botschafter in Deutschland
Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
Sylke Tempel, Chefredakteurin `Internationale Politik`
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin