Vortrag
- Dienstag, 03. Juli 2018 19.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Wir waren Nachbarn - Biografien jüdischer Zeitzeugen
Die Konferenz von Évian 1938 - Lesung und Gespräch
Vom 6. bis zum 15. Juli 1938 fand auf Anregung des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt im französischen Badeort Évian am Genfer See eine Konferenz statt. Delegierte aus 32 europäischen und außereuropäischen Staaten und von verschiedenen, meist jüdischen Hilfsorganisationen berieten die Möglichkeiten der Aufnahme jüdischer Flüchtlinge. Anlass war die nationalsozialistische Verfolgung in Deutschland und Österreich, die immer mehr jüdischen Menschen in ihrer Heimat die Lebensperspektive nahm und sie ins Ausland trieb.
Die Konferenz endete ohne nennenswertes Ergebnis, da trotz der dramatischen Verfolgungssituation letztlich kaum ein Land dazu bereit war, jüdischen Exilanten, über die üblichen Kontingente hinaus, Asyl zu gewähren. Angesichts der hohen Zahl wurden die jüdischen Auswanderungswilligen vor allem als "Problem" erachtet. Zudem stand die Konferenz noch unter dem Zeichen der Appeasement-Politik gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland. Der Ausgang der Konferenz kann als moralisches Versagen der beteiligten Staaten betrachtet werden. Als Völkerbundkorrespondent des deutschsprachigen Prager Tageblatts nahm der Schriftsteller und Publizist Hans Habe (1911-1977) neben 200 anderen Berichterstattern an der Konferenz teil. 1965 veröffentlichte er darüber seinen Roman "Die Mission".
Aus Anlass des 80. Jahrestages der Évian-Konferenz liest Hartwig Riemann Auszüge aus Hans Habes Buch. Der Historiker und Antisemitismusforscher Dr. Gideon Botsch vom Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam kommentiert und erläutert die Darstellung.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich!
Die Veranstaltung wird realisiert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Berlin (Bildungswerk)
- Sprache
- Deutsch