Dienstag, 12. Juli 2005 19.30 – 22.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Wo bitte geht's zur Mauer?

Grenz-Erfahrungen in einer wiedervereinigten Stadt, in einem erweiterten Europa

Die Berliner Mauer hat nicht nur Berlin fast dreißig Jahre lang gespalten. Sie war Teil einer Trennungslinie, an der sich die europäischen Nationen in zwei sich feindlich gegenüberstehenden Blöcken gegenüberstand. Mit dem Fall der Mauer und der Überwindung der osteuropäischen Diktaturen endete die Epoche der Konfrontation in Europa. Seit dem Umbruch in Osteuropa und dem Ende des Kalten Krieges ist es den in der Europäischen Union zusammengeschlossenen Staaten gelungen, durch die Osterweiterung der EU einen größer werdenden Teil der osteuropäischen Staaten in ein gemeinsames Europa zu integrieren. Mit dem Entstehen eines neuen Europa ist aber auch die Frage verbunden, wie man sich die gemeinsame Vergangenheit der Spaltung vergegenwärtigt. Nicht nur Berlin hat sich in dieser Frage schwer getan. Die Erinnerungen und Erfahrungen der Zeitzeugen sind nicht nur in Ost und West unterschiedlich, auch in den einzelnen Ländern selbst gibt es verschiedene Stand- punkte und Meinungen, beispielsweise was die Gewichtung der beiden Diktaturen angeht. Diese Probleme werden anhand einiger Leitfragen diskutiert: Wie kann angesichts der neuen Gemeinsamkeiten – deutsche Wiedervereinigung und Erweiterung der Europäischen Union – an Mauer und Eisernen Vorhang erinnert werden? Erinnerung ohne Zeitzeugen? Wer trägt die Erinnerung weiter? Wie ordnet sich das Gedenken an die Berliner Mauer in die Geschichtspolitik der Stadt Berlin ein? Wohin entwickelt sich die Gedenklandschaft der Stadt in den nächsten Jahren?
Dokumentationszentrum Berliner Mauer