Wo geht‘s hier nach Bologna? Neue Konzepte für Bachelor und Master

Der Bologna Prozess ist in eine Krise geraten. „Wenn wir kein Desaster erleben wollen“, so drückte es z.B. Prof. Julian Nida-Rümelin von der LMU München aus, „müssen wir jetzt dringend einen Kurswechsel einleiten.“ Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Um-, wenn nicht sogar kompletten Neugestaltung der Bachelor/Master-Studiengänge scheint mittlerweile weit verbreitet zu sein - alternative, praktikable Gegenvorschläge sind allerdings selten wahrnehmbar. Am konkreten Beispiel der Philosophischen Fakultät, der größten und fächerreichsten Fakultät der Universität Göttingen, wird diese Veranstaltung neue Ansätze zur Gestaltung der Bologna-Reform diskutieren.

Zur Einführung wird Andreas Brieger das Studienstrukturmodell „newBAMA“ vorstellen, das im Rahmen der Campustour von der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen veröffentlicht wurde. Anschließend diskutieren Vertreter*innen des Dekanats der Philosophischen Fakultät, der Professor*innenschaft, des Mittelbaus und der Studierenden in einer Fishbowl-Diskussion zu diesen Leitfragen:

• Welche konkreten Veränderungen der BA/MA Studiengänge gab es bereits oder sind in den Fakultätsgremien angedacht?
• Welche Rolle im wissenschaftspolitischen Prozess spielten die studentischen Protestbewegungen des Bildungsstreiks?
• Kann der Bologna-Prozess in all seinen Zielsetzungen so noch aufrecht erhalten werden?
• Welche wissenschaftspolitischen Regelungen erschweren einen Kurswechsel?
• Welche Einflüsse kann man aus internationalen Vorbildern gewinnen?
• Welche alternativen Ansätze in der Bologna-Gestaltung gibt es und wie alternativ sind diese wirklich?
• Ist ein Strukturkonzept wie „newBAMA“ wirklich kurz- bis mittelfristig umsetzbar?
• Welche Rolle nehmen die einzelnen Statusgruppen der universitären Selbstverwaltung bei dem Reformprozess ein?

Die Veranstaltung findet im Rahmen der „Campustour 2010 – Wissen, was wirkt!“ der Heinrich-Böll-Stiftung statt. Durch die Methode der (teilweise) offenen Fishbowl-Diskussion soll das Publikum stärker in den Diskussionsverlauf eingebunden werden. Detaillierte Informationen sowie den Download des „newBAMA“ Konzepts findet man unter www.newbama.de.