Lesung und Gespräch

Mittwoch, 10. Juli 2024 18.00 – 19.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Lesung und Gespräch

Yevgenia Belorusets & Claudia Dathe

Autorin und Übersetzerin im Gespräch über „Über das moderne Leben der Tiere“

Yevgenia Belarusets, geboren 1980 in Kyjiv, ist (Foto-)Künstlerin und Schriftstellerin; sie lebt in Berlin. Ihre Kunst befindet sich an der Grenze zum politischen Aktivismus; ihr fotografisches Werk, das sich mit den vulnerablen Teilen der ukrainischen Gesellschaft befasst (queere Familien, Roma, Menschen, die im Kriegsgebiet leben), wurde zweimal im ukrainischen Pavillon auf der Biennale in Venedig ausgestellt.  

In der Veranstaltung wird es – natürlich – um die Wahrnehmung des Krieges von außen und von innen gehen, um die Verknüpfung von Aktivismus und Kunst sowie um ihre neuesten Bücher: In „Anfang des Krieges. Tagebücher aus Kyjiw“ sind die Tagebucheinträge gesammelt, die sie seit Kriegsausbruch im „Spiegel“ publiziert hat; in „Über das moderne Leben der Tiere“ (erschienen Februar 2024) werden wahrscheinliche und unwahrscheinliche tierliche Begebenheiten geschildert: „In ihrer ethnografisch präzisen und nüchtern-poetischen Sprache entsteht in dieser fiktiven Vorlesungsreihe ein Raum für marginalisierte Erfahrungen in der heutigen Ukraine, die mindestens seit 2014 auch von Gewalt geprägt sind“, so die Verlagsankündigung.


Moderation: Nancy Hünger (Studio Literatur und Theater, Tübingen)

Ort: Shedhalle Kunstverein e.V. | Schlachthausstraße 13 | 72074 Tübingen


Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung vom Slavischen Seminar, dem Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde sowie dem Studio Literatur und Theater der Universität Tübingen in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, dem Universitätsbund e.V., mit der Stadt Tübingen, der Shedhalle Tübingen e.V. und der Buchhandlung Quichotte.


 

Im Rahmen der Lesereihe Die Verteidigung der Literatur in Zeiten dauernden Exils

Die Idee der Lesereihe ist, der universitären und außeruniversitären Öffentlichkeit Autor*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine vorzustellen, die seit spätestens Frühjahr 2022 im Exil leben, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen: wegen politischer Repressionen (Russland und Belarus) bzw. wegen der Kriegsaggressionen (Ukraine). Dabei ist es keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass Autor*innen aus diesen drei Ländern sich in einer gemeinsamen Reihe zusammenbringen lassen; diese Situation ist natürlich mit allen drei Beteiligten abgesprochen. Angesichts der gegenwärtig katastrophalen Situation zwischen den Ländern ist es nicht zu unterschätzen, dass es uns gelingt, Autor*innen aus diesen drei Ländern, von denen zwei Kriegsparteien und das dritte ein oppressiver, von Russland gelenkter Staat ist, für das Projekt zu gewinnen.

In allen Gesprächen wird es auch um die Verbindung zwischen Schreiben & Exil gehen: wie unterscheidet sich das Schreiben im Exil vom Schreiben in der (inzwischen verlassenen) Heimat, wie verändert sich der Dialog mit dem Publikum?

 

Weitere Termine
Mittwoch, 19. Juni 2024
Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter/in
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
Sprache
Deutsch
Russisch
Simultanübersetzung
Teilnahmegebühren
Eintritt frei