Online-Diskussion
- Freitag, 07. Mai 2021 18.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Zentralamerika: Korruption und eskalierende multiple Krisen
Auftaktveranstaltung zur Tagung des Runden Tisch Zentralamerika im September
Klimakrise und Corona-Pandemie haben die Länder Zentralamerikas in eine tiefe wirtschaftliche und humanitäre Krise gestürzt. Während die globale Gesundheitskrise die soziale Ungleichheit und strukturellen Probleme der Armut weiter vertiefte, reagierten die Regierungen im Zuge der Pandemiebekämpfung in zunehmendem Maße mit Repressionen gegen Oppositionelle und einer ungebremsten Militarisierung der Politik - so wurden in einigen Ländern die Streitkräfte zur Kontrolle der Ausgangssperren und zur Kriminalitätsbekämpfung eingesetzt. Die ohnehin fragilen Demokratien in der Region werden durch die grassierende Korruption weiter geschwächt. Politische und wirtschaftliche Eliten nutzen Staatskassen und politische Ämter, um sich persönlich zu bereichern und ihre Macht auszubauen. Allein im letzten Jahr wurden mehrere Korruptionsfälle aufgedeckt, darunter die Bereicherung von politischen Funktionären beim Kauf mobiler Kliniken für Corona-Patient*innen in Honduras. Ihr illegales Verhalten bleibt in den meisten Fällen straffrei. Den Regierungen in Guatemala und Honduras gelang es außerdem, die internationalen Kommissionen CICIG und MACCIH zur Bekämpfung von Korruption und Straflosigkeit auszuschalten. In Guatemala wird mit der Ernennung befangener Richter/innen im April das Verfassungsgericht gleichgeschaltet. Korruption und Straflosigkeit sind auf dem Vormarsch und die Handlungsspielräume für die organisierte Zivilgesellschaft werden weiter eingeschränkt. Trotzdem geben Zivilgesellschaft, engagierte Staatsanwält*innen und Richter*innen in Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren den Kampf gegen Korruption und Straflosigkeit nicht auf.
Aufgrund der dramatischen sozialen und ökonomischen Folgen der Pandemie sowie der zunehmenden Klimakatastrophen nimmt die Migration in Richtung USA erheblich zu. Es bleibt abzuwarten welche Auswirkungen die neue Migrationspolitik unter der Biden-Administration auf die Region haben wird.
Als Auftakt der Tagung des Runden Tisch Zentralamerika vom 17.-19. September 2021 in der Evangelischen Akademie Bad Boll- diskutieren wir mit unseren Gästen in dieser Online-Podiumsdiskussion nationale und internationale Ansätze zur Bewältigung der multiplen Krisen Zentralamerikas.
Mit:
- Monica Mazariegos, Professorin an der Universität Rafael Landivar Guatemala, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut
- Adriana Beltrán, Washington Office on Latin America, Wola (USA)
- Andreas Forer, Projektleiter Rechtsstaatsprogramm im Nördlichen Dreieck Zentralamerikas (GIZ, Deutschland)
Moderation: Erika Harzer, freie Journalistin
Kontakt: Evelyn Hartig, hartig@boell.de, Telefon: 030-285 34-327
Anmeldung: bis zum 5.05.2021 über die Evangelische Akademie Bad Boll
Hinweis
Die Veranstaltung wird von der Evangelischen Akademie Bad Boll ausgeführt.
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- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
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