Ziviler Ungehorsam

Sei es bei Blockaden von Nazi-Aufmärschen, Atomtransporten oder G8-Gipfeln, Bildungsstreiks oder Sozialprotesten: Aktionen des zivilen Ungehorsams finden in letzter Zeit häufiger statt, und das nicht nur hierzulande. Weltweit kam es in den letzten Jahren zu neuen ungehorsamen Aktionsformen, von  den bäuerlichen Protestbewegungen der brasilianischen Landlosen oder der von der Tradition Gandhis inspirierten indischen KRSS bis zu den italienischen “Tute Bianche”.

Das Wochenendseminar `Ziviler Ungehorsam` ist als vielseitige Einführung in Geschichte, Formen  und Theorie des zivilen Ungehorsams konzipiert und möchte verschiedene Diskussionsstränge um dieses Thema anhand von Beispielen historischer und aktueller, lokaler und internationaler Art behandeln. Wir beginnen dabei mit einer Einführung zur Entstehung und Weiterentwicklung des zivilen Ungehorsams als Aktionsform sozialer Bewegungen und im Zuge dessen als Gegenstand der politischen Debatte und Theorie.

Anhand von Texten und Filmausschnitten beschäftigen wir uns mit internationalen Beispielen von zivilem Ungehorsam. Danach gehen wir zum zivilen Ungehorsam in der Bundesrepublik über, den wir zunächst anhand der Kampagne “Block G8” besprechen wollen, an der verschiedene Problematiken von Massenaktionen des zivilen Ungehorsams deutlich gemacht werden können, wie beispielsweise Bündnisbildung und Aktionskonsens, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Vorbereitung, Aktionstrainings und Auswertung. Die Teilnehmer_innen haben dabei die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu refklektieren und weiterzuentwickeln.