Freitag, 08. Dezember 2006 15.00 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Zukunftswerkstatt 4: Wege zum Weniger?

Zukunftsfähige Raumordnungspolitik und Wirtschaftsförderung in Flächenländern

In der Prignitz oder der Lüneburger Heide soll man genauso gut leben können wie in Bamberg oder Osnabrück. So will es das Grundgesetz der Bundesrepublik. Aber was heißt gleich gut? Lässt sich daraus ein Anspruch auf die Schule, den Laden, den Arzt im Dorf ableiten? Bis wohin muss der Bus fahren, wie lange darf der Krankenwagen brauchen? Folgt dem teuren Autobahnanschluss tatsächlich wirtschaftlicher Aufschwung?<br> <br> Alle reden vom demographischen Wandel, manche rufen nach der Abkehr von ausgleichsorientierter Infrastrukturpolitik und Wirtschaftsförderung, stellen das Leitbild der „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ in Frage. Die jetzigen Versorgungsdichten mit Krankenhäusern, Schulen und Bushaltestellen gelten als immer weniger finanzierbar. Die Forderung steht im Raum, bestimmte Regionen und Dörfer in Ostdeutschland, aber auch in strukturschwachen westlichen Regionen nur noch nach Mindeststandards auszustatten.<br> <br> Das Land Brandenburg arbeitet bereits an einer Veränderung des Zentrale-Orte-Systems: dort wird es ab 2009 voraussichtlich statt 150 nur noch 50 zentrale Orte geben. Die Wirtschaftsförderung wird dann an diese Zuordnung geknüpft sein. In den betroffenen ländlichen Räumen wächst jedoch die Angst, mit der Infrastruktur von der gesellschaftlichen Wohlstands- und Wissensentwicklung abgehängt zu werden.Auch mit Bezug auf die europäische Kohäsionspolitik argumentieren Vertreter/innen ländlicher Regionen, dass gesamtwirtschaftliches Wachstum nur möglich ist, wenn auch entlegene Gebiete in ihren Wachstumspotenzialen und in ihrer Lebensqualität gefördert werden.<br> <br> Die Veranstaltung knüpft an die Arbeit der Fachkommission Stadtentwicklung an und fragt, wie sich die „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ in Zukunft konkret entwickeln wird. Neben grundsätzlichen Überlegungen zum Thema werden erfolgreiche „Wege zum Weniger“ präsentiert, die in ost- und westdeutschen Regionen beschritten werden. Ein politisches Abschlusspanel zieht Konsequenzen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.<br> <br> u.a. mit:<br> <br> <b>Frank Segebade</b>,<br> Gemeinsame Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg<br> <br> Dr. <b>Kay Ruge</b>,<br> Deutscher Landkreistag<br> <br> Dr. <b>Hans-Peter Gatzweiler</b>,<br> Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br> <br> Prof. <b>Rainer Danielzyk</b>,<br> ILS NRW<br> <br> Prof. <b>Ilse Helbrecht</b>,<br> Universität Bremen<br>
Programm und Anmeldung (PDF)