
Podiumsdiskussion
- Dienstag, 14. März 2023 16.00 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima
Zeitzeug*innen über die Ereignisse der Reaktorkatastrophe
Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011, wo es infolge eines Tsunamis in dem AKW-Daiichi zur Überhitzung der Reaktorkerne und zur Kernschmelze kam, folgte in Deutschland ein Umdenken der Atompolitik. Wurde zwar 2011 der Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022 beschlossen, lassen sich die Reaktoren doch nicht von einem Tag auf den anderen abschalten und abbauen. Zunächst müssen alternative Energien langfristig und zuverlässig ausgebaut werden. Zudem gestaltet sich der Kraftwerksrückbau als komplexer und nicht risikoarmer Prozess. Am drängendsten ist noch immer die ungeklärte Endlagerfrage.
Auch in Japan ist das Thema Fukushima noch lange nicht begraben. Die Böden sind verstrahlt und bergen weiterhin Gefahren für die Bevölkerung. Auf dem Kraftwerksgelände lagern momentan 1,3 Mio. Tonnen belastetes Wasser, welches die japanische Regierung ins Meer einleiten möchte. Auch hier wird der Rückbau des noch immer radioaktives Material abgebenden Kraftwerks noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Rund um die Themen Bodenbeschaffenheit, Energiewende und Endlager in Deutschland und Japan drehen sich die Vorträge und die Diskussion mit:
- Akiko Yoshida, Projektmanagerin für Klima und Energie bei Friends of Earth
- Rika Takagi, Zeitzeugin aus Fukushima
- Dr. Gilbert Sieckmann-Joucken, Experte für regenerative Energien in SH
- Bernd Voss, ehemaliges Mitglied des Landtags SH
- Moderation: Martin Kastranek, Heinrich-Böll-Stiftung SH
Wann: 14.03.2023, 16 Uhr
Wo: Bessemerstraße 7, 23562 Lübeck (MPA, Halle 3)
Mehr zu den Gäst*innen:
Akiko Yoshida, geboren und wohnhaft in Tokio, Japan, lernte Deutsch an der Universität und studierte ein Jahr als Austauschstudentin an der Universität zu Bonn. Seit 2007 ist sie Mitarbeiterin von Friends of the Earth Japan (FEO Japan). Seit dem Erdbeben und dem Atomunfall 2011 ist Akiko vermehrt auf die Energie- und Klimapolitik konzentriert. So arbeitet sie in Japan unter dem Gesichtspunkt, Stimmen von den Bürger*innen in der Energiepolitik zu geben. Seit 2015 führt sie eine Kampagne durch, um die Menschen zu ermutigen, erneuerbare Energien auszuwählen. Seit 2019 arbeitet sie ebenfalls mit Fridays for Future Japan zusammen.
Rika Takagi, geboren 1998 in der Präfektur Fukushima, studiert an der Wirtschaftsfakultät der Keiō-Universität in Japan. Nach dem Unfall von Fukushima engagierte sich Rika in NGOs in und um Fukushima-Stadt, für menschliche Verbindungen und den Aufbau von sozialen Gemeinschaften. Nach ihrem Studium möchte Rika zurück nach Fukushima, um beim Aufbau von sozialen Gemeinschaften mitzuhelfen.
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- Veranstalter*in
- Landesstiftung Schleswig-Holstein