Tagung

Freitag, 20. Mai 2022 – Samstag, 21. Mai 2022 In meinem Kalender speichern

Tagung

Die Zerstörung von Mensch und Welt im Zeitalter der 4. Industriellen Revolution

40 Jahre »Die Antiquiertheit des Menschen« von Günther Anders

Tagung in Präsenz und online | Zur Aufzeichnung

Die Tagungsankündigung für den November 2020 wies darauf hin, dass Günther Anders vor 40 Jahren den zweiten Band der »Antiquiertheit des Menschen« veröffentlichte. Corona-bedingt wurde diese Tagung nun auf Mai 2022 verlegt. 

Das unkonventionelle Denken dieses Philosophen, das sich an bis dato kaum philosophiewürdigen Gegenständen wie Fernsehapparaten, Computern und der Atombombe entzündete, will sie zum Ausgangspunkt nehmen, um neu gestellte Zukunftsfragen der Menschheit zu diskutieren. Von Günther Anders geprägte Denkfiguren wie die »prometheische Scham« oder die »Apokalypseblindheit« haben das Verhältnis von Mensch und Technik in den Zeitaltern der ersten drei industriellen Revolutionen neu lesbar gemacht und ihn zur Diagnose der Antiquiertheit des Menschen geführt: Zwischen dem, was der Mensch sich vorstellen, und dem, waser herstellen kann, wächst ein Gefälle, das dafür sorgt, dass der Mensch zunehmend rückständiger wird gegenüber seinen immer komplexeren und perfekteren technischen Umwelten. In seinen eindringlichen und an ein breites Publikum gerichteten Texten verfolgte Anders einen anthropologischen Ansatz, dessen innovative Pointe die Umkehrung der klassischen Verhältnisbestimmung von Mensch und Technik ist: Nicht mehr »Was macht der Mensch mit der Technik?«, sondern »Was machen die Geräte und Apparate mit uns, ihren Erfindern?«, lautet seine Frage, die sich der Erfahrung einer zunehmenden Zerstörung der Humanität stellt. Die Selbstverkleinerung des Menschen angesichts einer immer kunstvolleren und mächtigeren Technik führt Anders zufolge perspektivisch in die Selbstvernichtung. 


Nur 40 Jahre später, im Zeitalter der 4. Industriellen Revolution, erscheinen die Analysen von Günther Anders hellsichtiger denn je. Wir wollen mit dieser Tagung das Potential dieses radikalen Denkens für die Gegenwart ausloten. Dafür stellen wir zwei Schlüsseltechnologien ins Zentrum der Auseinandersetzung:
Human Enhancement (durch Gentechnik, synthetische Biologie und Neuro-Enhancement) und Künstliche Intelligenz. Beide Technologien sind dabei, das Verhältnis von Mensch und Welt fundamental zu verändern und in entscheidender Weise
zu bestimmen, wer und wie wir zukünftig sind.   

Freitag: 18 Uhr bis 21:00 Uhr

Samstag: 09:30 Uhr bis 20:30 Uhr


Teilnahme an der Präsenzveranstaltung und Onlineveranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Es gelten die am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln. Nähere Informationen finden Sie hier  

Den Zugangslink erhalten Sie spätestens 24 Stunden vor der Tagung per E-Mail.

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Veranstalter*in
Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg
Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühren
Verlauf und Kosten werden mit Erscheinen des Einzelprogramms bekannt gegeben.