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Podiumsdiskussion

Donnerstag, 19. Oktober 2023 19.00 – 20.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

Grüner Wasserstoff aus Nordafrika

Nutzen für wen?

Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, setzt Deutschland unter anderem auf grünen Wasserstoff. Deutschland wird seinen eigenen Wasserstoffbedarf jedoch nicht alleine decken können - dafür produzieren wir nicht genug erneuerbaren Strom. Deshalb sucht Deutschland nach Partnern.

Marokko, Tunesien, Algerien und Ägypten verfügen über sehr gute Voraussetzungen für die Produktion von Solar- und Windstrom und liegen in Europas Nachbarschaft. Unter anderem mit diesen Ländern strebt Deutschland daher Wasserstoff-Kooperationen an. Im Unterschied zu den anderen Ländern der Region hat Marokko die Energietransformation bereits in die Wege geleitet. Das Königreich hat äußerst ambitionierte Ziele für seine grüne Wasserstoffproduktion: u.a. mit deutschen Investitionen und technischem Knowhow zum Weltmarkführer aufzusteigen.

Die Produktion von grünem Wasserstoff für den eigenen Bedarf und den Export bietet den nordafrikanischen Ländern Chancen für wirtschaftliche Entwicklung, sie kann Arbeitsplätze schaffen, dazu beitragen, die Emissionsreduktionsziele der Länder zu erreichen und Abhängigkeitsverhältnisse durch Energieimporte aufzulösen. Damit Wasserstoff-Kooperationen für alle Beteiligten vorteilhaft werden, müssen jedoch die sozialen und ökologischen Auswirkungen vor Ort kritisch geprüft, die realen Gewinn- und Beteiligungsoptionen der lokalen Bevölkerung einbezogen und die Auswirkungen auf die lokale Energiewirtschaft mitgedacht werden.

Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der exportorientierten Wasserstoffproduktion für die Länder Nordafrikas? Inwiefern tragen ausländische Investitionen im Energiebereich zur Entwicklung vor Ort bei? Welche Risiken für die Umwelt und die Wasserversorgung in den ohnehin von extremer Wasserarmut betroffenen Ländern gehen mit einer exportorientierten Wasserstoffproduktion einher? Wie kann Vertrauen in faire Entwicklungspartnerschaften auf Augenhöhe entstehen, die dazu beitragen, koloniale Erinnerungen an extraktivistische Ausbeutung und ungleiche Handelsbeziehungen zu überwinden? Wie kann Deutschland sicherstellen, sich durch neue Energiepartnerschaften nicht von autoritären und unberechenbaren Partner*innen abhängig zu machen? Diese Fragen wollen wir mit unseren Gästen diskutieren.

Mit:

  • Dr. Dawud Ansari, Mitglied der Forschungsgruppe Globale Fragen, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
  • Tobias Bacherle, Mitglied des Deutschen Bundestags, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin
  • Nidhal Attia, Programmkoordinator Sozial-ökologische Transformation, Heinrich-Böll-Stiftung, Tunis
  • Dr. Anja Hoffmann, Büroleiterin, Heinrich-Böll-Stiftung, Rabat
  • Ghassan Waïl El Karmouni, Journalist, Casablanca
  • Fatima Zohra Lamrani, Programmkoordinatorin Ökologie und Nachhaltigkeit, Heinrich-Böll-Stiftung, Rabat

 

Sprache: Französisch/Deutsch simultan gedolmetscht

 

Information:
Anna Schwarz
Referentin Nordafrika
Heinrich-Böll-Stiftung

E schwarz@boell.de

 


» Teilnahme vor Ort
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

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Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Französisch
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