Kunst als Kriegsziel

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat unvorstellbares Leid verursacht. Die Angriffe zielen nicht nur auf Menschen, sondern auch auf die kulturelle und historische Identität der Ukraine. Mariupol, eine Stadt mit einzigartigen Kulturstätten, wurde 86 Tage belagert. Unzählige Menschen starben, Gebäude und Wahrzeichen wurden in Schutt und Asche gelegt. Mit dieser gezielten Zerstörung des kulturellen Erbes versucht Russland, auch die Identität der Ukraine auszulöschen.

Um das durch die russische Aggression verlorene ukrainische Kulturerbe zu dokumentieren und zu bewahren, wurde das Museum of Stolen Art als digitaler Raum und virtuelle Galerie eingerichtet. Die erste Galerie des Museums konzentriert sich auf Mariupol und zeigt digitale Rekonstruktionen bedeutender kultureller Objekte, die von den Besatzern gestohlen, beschädigt oder zerstört wurden. Das digitale Ausstellungsarchiv bewahrt nicht nur die Erinnerung an diese verlorenen Schätze. Es soll auch dabei helfen, gestohlene Kunst zurückzugewinnen und Verlorenes wiederherzustellen.

Auf der 19. Jahreskonferenz der Kyjiwer Gespräche sind die Teilnehmer*innen eingeladen, das Museum für gestohlene Kunst durch eine immersive VR-Brille zu erleben – und so eine einzigartige Möglichkeit zu nutzen, das verlorene Erbe von Mariupol in der virtuellen Realität zu erkunden. In einer Präsentation werden die wichtigsten Artefakte des Museums vorgestellt, von denen jedes seine eigene historische Bedeutung und Geschichte von Widerstandskraft hat. So werden die weitreichenden Auswirkungen der kulturellen Zerstörung im Kontext des Krieges sichtbar.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 19. Jahreskonferenz der Kyjiwer Gespräche

Ort: GLS Campus Berlin, Kastanienallee 82 | 10435 Berlin

Kontakt: 
Anna Antonina Lysiak, Referat Ost- und Südosteuropa
E anna.lysiak@boell.de