Samstag, 11. September 2021 11.00 – 14.00 Uhr In meinem Kalender speichern

Meinen und Urteilen in der (digitalisierten) Welt

Podiumsdebatte des Vereins Hannah-Ahrendt-Preis für politisches Denken e.V.

Die Forderung nach einem Ausbau digitaler Infrastrukturen ist während der Corona-Pandemie lauter geworden. Allerdings werden die politischen Folgen der Digitalisierung und Algorithmisierung seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Von einem erneuten Wandel der Öffentlichkeitsstrukturen ist hierbei ebenso die Rede, wie von einer fortschreitenden Entdemokratisierung moderner Gesellschaften; von Selbst- und Wirklichkeitsfragmentierungen ebenso, wie von neuen Möglichkeiten der Partizipation und der politischen Einmischung (Stichwort beispielsweise: Online-Petitionen).

Viele KritikerInnen des Digitalen warnen vor totalitären Tendenzen angesichts neuer und massiver Überwachungspraktiken, der ausufernden Speicherung persönlicher Daten und den damit verbundenen »Angriffen« auf die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte der BürgerInnen – verübt auch durch private WirtschaftsakteurInnen. Es scheint, als ob sich durch die Nutzung digitaler Apparate wie Smartphones, Laptops oder Tablets tatsächlich eine neue Form der (Selbst-)Entmündigung herausgebildet habe.

Doch ist die mancherorts in diesem Zusammenhang behauptete Zerstörung des politischen Raums, namentlich der politischen Meinungs- und Urteilsbildung tatsächlich ein Stigma heutiger digitaler Gesellschaften (Stichworte: Fake News, personalisierte Medien, Ich-Schleifen, Erosion des Gemeinsinns, »Social Media«, Virtuelle Realitäten, »alternative Medien« etc. pp.)? Und wenn ja, wie und wodurch beeinflussen digitale Techniken politisches Urteilsvermögen oder verunmöglichen dieses? Oder etwas provokanter gefragt: Worin unterscheidet sich gegenwärtiges Urteilen und Meinen von vordigitalen Meinungsäußerungen und politischen Urteilsbekundungen? Und wie steht es um das nach wie vor existierende »analoge« menschliche Miteinander in der Welt? Wie um die politische Handlungsfähigkeit der BürgerInnen demokratischer Gemeinwesen? Welchen Einfluss haben »klassische« Medien auf politische Meinungsäußerungen und Urteile, welchen Einfluss haben »Social Media« oder sogenannte »alternative Medien«?

Es diskutieren miteinander:

Marlis Prinzing (Medienwissenschaftlerin, Journalistin, Autorin)
Dirk von Gehlen (Journalist, Autor, Vortragsredner)
Peter Schmitt (Philosoph, Musiker)
Andreas Hepp (ZeMKI, Uni Bremen) Moderation

Die Veranstaltung ist in Präsenz geplant. Dazu sind die jeweils aktuellen Corona-Regeln zu beachten. Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt, deshalb unbedingt anmelden unter: ruedel@uni-bremen.de. Der Eingang der Anmeldung ist für eine Zusage entscheidend.

Ort: Institut Français, Bremen, Contrescarpe 19

Eine Veranstaltung des Vereins Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e.V. in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Bund/Bremen und dem Institut Français Bremen.

Adresse
▶ Siehe Veranstaltungsbeschreibung
Veranstalter*in
Landesstiftung Bremen
Sprache
Deutsch