Online-Workshop
- Samstag, 11. März 2023 10.00 – 13.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Sprache & Klassismus: diskriminierende Sprachbilder erkennen (ausgebucht)
Ist das Glas halb voll oder halb leer? Das kommt darauf an, wie wir es bezeichnen.
Sprache beeinflusst, wie wir die Welt und unsere Mitmenschen wahrnehmen. Und unsere Wahrnehmung bestimmt unser Verhalten und unsere Entscheidungen.
Jedes Wort aktiviert in unseren Köpfen eine Vielzahl an Informationen, die wir durch eigene Erfahrungen und mediale Vermittlung erlernt und mit diesem Wort verknüpft haben. So entstehen Deutungsrahmen, durch die wir die Wirklichkeit verstehen und bewerten. Dieses Phänomen wird in der Sprachwissenschaft Framing genannt. Worte beeinflussen also wie wir denken, fühlen und handeln.
Darum ist es wichtig, wie wir über etwas sprechen und welche Worte in der öffentlichen Debatte verwendet werden. Insbesondere dann, wenn es um Menschen und ihre Rechte geht. Die Beschäftigung mit Sprache ist daher wichtiger Bestandteil der Antidiskriminierungsarbeit.
Eine Form der Diskriminierung, die oft zu wenig Aufmerksamkeit erfährt ist der Klassismus. Darunter wird die Diskriminierung aufgrund der tatsächlichen oder vermuteten sozialen Position verstanden. Menschen werden hierbei aufgrund ihres Berufs, Einkommens, Bildungsabschlusses aber auch Aspekten wie der Art zu sprechen, Kleidungsstil und Freizeitverhalten einer sozialen Klasse zugeteilt. Abgewertet werden z.B. einkommensarme, erwerbslose und wohnungslose Menschen und Arbeiter*innenkinder. Klassismus begrenzt den Zugang zu Bildung, Teilhabe, Anerkennung, Gesundheitsversorgung, Wohnraum, Geld und Macht und hat einen negativen Einfluss auf die Lebenserwartung.
Im Rahmen des Workshops wollen wir uns daher mit dem Zusammenhang zwischen Sprache und klassistischen Deutungsrahmen erfassen. Wie prägen diese unser eigenes Denken? Welche Rolle spielen Medien? Welche Möglichkeiten und Grenzen liegen in respektvoller Sprache? Diese Fragen erkunden wir durch kurze theoretische Inputs, praktische Übungen und Selbstreflexion.
Der Workshop eignet sich als Einstieg in das Thema und richtet sich an alle Interessierten - ob mit oder ohne Vorkenntnisse. Anmeldung per Email an: anmeldung@boell-sachsen-anhalt.de
Die Referentinnen Olivia und Annika sind Studentinnen der Politikwissenschaft und Linguistik. Sie setzen sich privat und im Studium mit den Zusammenhängen zwischen Sprache, Denken und Diskriminierung auseinander und haben in verschiedenen Kontexten bereits Workshops geleitet. Der Workshop Sprache & Klassismus findet zum ersten Mal statt und ist eine Projektarbeit im Rahmen ihres Studiums.
- Adresse
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▶ Online-Veranstaltung
- Veranstalter*in
- Landesstiftung Sachsen-Anhalt
- Sprache
- Deutsch
- Teilnahmegebühren
- kostenfrei