Camp
- Freitag, 23. September 2022 17.00 – 20.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Stadt für Alle?! Feministische Perspektiven in der Stadtentwicklung
Tag 1 des Stadtentwicklungs-Camps im Güterbahnhof Bremen
Was hat Feminismus mit Stadtentwicklung zu tun? Warum ist es wichtig, sich damit auseinander zu setzen? Darüber sprechen wir mit Dr. Nina Schuster, die an der Universität Duisburg-Essen zu feministischer Geografie forscht.
Städte sind die Bühnen des gesellschaftlichen Lebens. Die gebaute Umwelt repräsentiert Vorstellungen darüber, wie eine Gesellschaft zu wohnen, zu leben und ihre Freizeit zu verbringen hat. Lange Zeit wurden Städte von Männern geplant. Ergebnis ist eine Architektur, die es dem „weißen, heterosexuellen, gesunden, erwerbstätigen Mann“ ohne größere Reibungsverluste ermöglich, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Die aktuelle Auffassung von Feminismus nimmt daher Gruppen in den Fokus, die von dieser "Norm" abweichen. Dabei richtet sich der Blick besonders auf eine intersektionale, also ein Zusammendenken verschiedener Ungleichheitslinien, Betrachtung gesellschaftlicher Umstände.
Feminismus stellt ein Werkzeug der Umgestaltung dieser Ungleichheiten der gebauten Umwelt dar und trägt dazu bei, die Stadt so zu gestalten, dass sie für alle gemacht ist. Denn: Eine gerechte Gestaltung der gebauten Umwelt trägt dazu bei, marginalisierten Gruppen Teilhabe und Mitgestaltung zu ermöglichen. Die selbstbestimmte Entfaltung im Hinterkopf, kommt der gebauten Umwelt als Ort der Realisierung oder Exklusion von marginalisierten Gruppen eine essentielle Bedeutung zu. Das betrifft unter anderem: Sicherheit, Flächengerechtigkeit, Mobilität, die Vereinbarkeit von Care-und Erwerbsarbeit, Sichtbarkeit und Schutzräume sowie inklusive Partizipationsprozesse städtischer Entwicklung.
Eine feministische Stadtentwicklung, die eine Verbesserung der Umstände und eine in Stein gemeißelte Befreiung aus patriarchalen Strukturen der Lebensräume aller auf der Agenda hat, ist also Kernelement der Verwirklichung demokratischer Teilhabe und Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft. Eben einer Stadt für Alle!
Dr. Nina Schuster erläutert in ihrem Vortrag genau diese Hintergründe. Anschaulich und niedrigschwellig nimmt sie das Publikum mit auf eine Reise durch das Fachgebiet der feministischen Geographie und beantwortet in ihrem Vortrag die eingangs formulierten Fragen. In ihrer Forschung fokussiert sie soziale Ungleichheit in städtischen Prozessen, häufig aus queer/feministischer Perspektive. Dabei berücksichtigt sie Themen wie Gentrifizierung, soziale Mischung oder auch Segregation. Zudem ist sie Mitherausgeberin von sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung.
Veranstaltungsort: Güterbahnhof Bremen, Atelierhaus, Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen
Eintritt: kostenlos, Getränke & Imbiss zum Selbstkostenpreis
Anmeldung: über dieses Formular
Kinderbetreuung: Es gibt zwar keine Kinderbetreuung, aber Kinder können gut mitkommen, weil es sowohl räumlich als auch von Programm her genug Freiräume gibt.
Alle Veranstaltungen im Rahmen des Stadtentwicklungs-Camps
Diese Veranstaltung ist Teil des Stadtentwicklungs-Camps der Bremer Böll-Stiftung am 23. und 24. September im Güterbahnhof. Das Camp nimmt drei Aspekte von zukunftsfähiger Stadtentwicklung in den Fokus: Feministische Stadtentwicklung, ökologische Stadtentwicklung und graue Energie bzw. ressourcenschonendes Bauen. Neben Input-Vorträgen gibt es einen Filmabend und ein Barcamp, in dem die Teilnehmenden je nach Interessenlage zu einzelnen Aspekten weiterdiskutieren und sich austauschen können. Den Abschluss bildet eine Diskussionsrunde mit Stadtentwicklungssenatorin Maike Schaefer über die Ergebnisse und entsprechende Realisierungsschritte.
Tag 1: Freitag, 23.9.2022
Anmeldung zum Vortrag und zum Film einzeln möglich
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17 Uhr Feministische Stadtentwicklung - Input und Diskussion mit Dr. Nina Schuster/Uni Duisburg-Essen (Infos & Anmeldung)
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19 Uhr Abend-Imbiss
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20:00 Uhr Stadtentwicklungs-Film (in Koop. mit City 46)
Tag 2: Samstag, 24.9.2022
Infos & Anmeldung
Das Programm am Samstag ist darauf ausgelegt, dass Teilnehmende sich für den ganzen Nachmittag von 14 bis 19:00 Uhr anmelden.
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14 Uhr Input und Diskussion zu ökologischer Stadtentwicklung (mit Prof. Dr. Cyrus Zahiri/HSB)
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15 Uhr Input und Diskussion zu „Grauer Energie“ (mit Frida Kopka von „Architects for Future“ und Oliver Platz, Präsident der Architekt:innenkammer Bremen)
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15:45 Uhr Kleingruppen-Slots im Barcamp-Format
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17 Uhr Kaffeepause
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17.30 Uhr Abschluss-Diskussion mit Senatorin Dr. Maike Schaefer (SKUMS Bremen)