Film und Gespräch
- Mittwoch, 06. April 2022 19.30 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern
Was haben wir gelacht
Kollektives Erlebnis einer Belagerung
Im Krieg wird alles radikal auf den Kopf gestellt: Das Anormale wird normal, das Normale anormal – das ganze Leben erscheint, unter existenzieller Bedrohung, auf erschreckende Weise surreal. Humor war eines der wenigen Überlebensmittel, das den Menschen blieb: Man kann ihnen das Wasser wegnehmen, die Elektrizität, Grundrechte wie die Reise- und Bewegungsfreiheit. Man nahm ihnen das Leben – aber der Humor blieb. Das Lachen im Angesicht der Gefahr war und ist eine Überlebensstrategie.
Maja Zećo und Ina Arnautalić sind zwei in Berlin lebende Künstlerinnen, die den Krieg in Bosnien und Herzegowina (1992-95) miterlebt haben und zu Flüchtlingen wurden. Immer, wenn sie ihren Freund*innen in Deutschland lustige Kriegsanekdoten ihrer Kindheit erzählen, war ein Unbehagen zu spüren – als würde zum Mitlachen eine Erlaubnis benötigt.
Die Arbeit am Theaterstück Was haben wir gelacht brachte Künstler*innen aus Bosnien und Herzegowina, Belgien und Deutschland zusammen, es wurde im Programm des Festivals Radar Ost 2021 uraufgeführt. In Was haben wir gelacht wurde die Kriegsbelagerung erlebbar, die Schauspieler*innen stellten authentische Situationen und absurde Anekdoten aus dem alltäglichen Leben der damaligen Zeit dar. Das Publikum war mittendrin und erlebte immersiv eine ganz eigene Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg. Schauplatz der Inszenierung war das Verwalterhaus eines alten Friedhofs. Das gesamte Haus – Keller, Flur, Küche, Wohnzimmer – wurde zur Bühne. Geräusche, Gerüche und szenische Bilder vermittelten den intensiven Eindruck einer Ausnahmesituation.
Die Filmproduktion des gleichnamigen Theaterstücks, aufgenommen in den Räumen des Verwalterhauses, nähert sich auf eigene Weise künstlerisch der Verarbeitung dieser Kriegs- und Belagerungserfahrungen. Nach einer Idee von Maja Zećo und Ina Arnautalić; unter der Regie von Sandin Puce und der Bildführung/Kamera von Yunus Roy Imer entstand eine Filmversion, die nun in Berlin uraufgeführt wird.
Anschließendes Gespräch mit
- Maja Zećo, Schauspielerin, Autorin
- Ina Arnautalić, Kostümbildnerin, Autorin
- Adis Ahmetovic, MdB, SPD, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss
Moderation: Marion Kraske, Journalistin
Sprachen Film: Deutsch mit englischen Untertiteln; Gespräch: Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung
Anmeldung Die Anmeldung ist geschlossen.
Dem Film können Sie Online hier im Livestream folgen.
Eintritt frei
Information
Katja Giebel, Referat Ost- Südosteuropa, Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
E-Mail: giebel@boell.de
Film CREDITS
Was haben wir gelacht - Kollektives Erlebnis einer Belagerung
nach einer Idee von Ina Arnautalić & Maja Zećo und Motiven von Nejra Babić, Adnan Lugonić und Mirza Skenderagić
Künstlerische Leitung: Ina Arnautalić, Maja Zećo | Von und mit: Vernesa Berbo, Toni Gojanović, Jasmina Musić, Aleksandar Tesla, Mehmet Yılmaz, Maja Zećo und Mira Krese |
Regie: Sandin Puce | Mentor: Luk Perceval | Bühne: Dragan Denda | Kostüme: Ina Arnautalić | Requisite: Ludwig von der Osten | Sounddesign: Enes Zlatar Bure, Jan Longerich | Licht: Robert Stiehler | Regieassistenz: Vera Streicher | Bühnenbildassistenz: Helena Kristin Palmer | Kostümassistenz: Salina Jager | Grafikdesign: Ajna Zlatar | Produktion: Miriam Glockler | Produktionsassistenz: Judith Krese Filmversion » Regie: Sandin Puce | Kamera: Yunus Roy Imer | Kameraassistenz: Luca Calluso | Ton: Simon Peter | Schnitt, Bild- und Soundbearbeitung: Enes Zlatar Bure
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds, der Heinrich-Böll-Stiftung, der TuWas Stiftung für Gemeinsinn und der Rudolf Augstein Stiftung. Das Projekt ist ein Teil von DRAUSSENSTADT, gefordert aus Mitteln des Mobilitätsfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.
» Teilnahme vor Ort
Es gilt die 3G-Regel (geimpft/genesen/getestet)
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin.
Der Veranstaltungsbesuch ist nur unter Einhaltung der aktuell in der Heinrich-Böll-Stiftung gültigen Hygieneregeln möglich. Wir bitten um rechtzeitiges Erscheinen mindestens 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
- Adresse
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▶ Heinrich-Böll-Stiftung, Bundesstiftung Berlin sowie Online
- Veranstalter*in
- Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
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