Memorial en recuerdo de los 43 estudiantes en la Ciudad de México. Urheber/in: Mareike Bödefeld. All rights reserved.

Ausstellung

Donnerstag, 12. September 2024 – Mittwoch, 09. Oktober 2024 In meinem Kalender speichern

Ausstellung

Zehn Jahre nach dem Verbrechen

Die offene Wunde von Ayotzinapa

Am 26. September 2014 verschwanden in Iguala, Guerrero, 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa. Weitere Menschen kamen ums Leben - darunter drei Studenten - Dutzende wurden verletzt. Ein Student liegt bis heute im Koma. 

Die Ermittlungen durch die Regierung Peña Nieto waren durch Unregelmäßigkeiten und Folter geprägt. Demzufolge seien die Studenten ermordet und auf einer Mülldeponie in Cocula verbrannt worden. Nur Alexander Mora Venancio konnte nach einem Knochenfund in einem Fluss identifiziert werden. Die Familien und NGOs, die sie begleiten (Centro Prodh, Tlachinollan, Fundar und Serapaz), forderten Aufklärung und baten die Interamerikanische Menschenrechtskommission um Unterstützung durch unabhängige Experten.

Im Jahr 2018 versprach die Regierung von Andrés Manuel López Obrador Aufklärung. Bis 2022 traf sie sich mit den Angehörigen zu runden Tischen. Das Ermittlungskonzept beruhte auf drei Säulen: der Einrichtung einer Sonderstaatsanwaltschaft, einer Wahrheitskommission sowie der Rückkehr der unabhängigen Expert*innen. Es konnten die sterblichen Überreste von zwei Studenten, Christian Alfonso Rodríguez Telumbre und Jhosivani Guerrero de la Cruz, identifiziert werden. Man fand sie an einem anderen Ort als der Mülldeponie.

Der Verbleib der weiteren Opfer ist bis heute unaufgeklärt. Ab der zweiten Hälfte des Jahres 2022 geriet der Prozess in eine Krise, was auf die Unterordnung der Ermittlungen unter die politische Konjunktur, die Intransparenz und Macht der Armee sowie die Ineffizienz der Generalstaatsanwaltschaft zurückzuführen ist.

Auch zehn Jahre später gibt es keine Aufklärung. Das Verbrechen bleibt eine offene Wunde. Von der Integrität der Angehörigen geht dennoch eine Hoffnung und Kraft aus. Sie bestehen weiterhin auf die Aufklärung und auf die Wahrheit, so wie es Tausende von Familien tun, die in einem von Gewalt zerrissenen Land nach ihren Angehörigen suchen.

Die Ausstellung im Rahmen der Mexiko Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko wird vom 12. September bis 09. Oktober auf der Beletage der Heinrich-Böll-Stitung zu sehen sein. 

Kontakt:  
Mareike Bödefeld, Referentin Lateinamerika
E boedefeld@boell.de

Öffnungszeiten
8-20 Uhr
Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Spanisch