Protest gegen Verschwindenlassen in Mexiko. Urheber/in: Sandra Suaste Ávila/Red TDT. All rights reserved.

Tagung

Donnerstag, 12. September 2024 17.30 – 21.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Freitag, 13. September 2024 09.00 – 18.00 Uhr In meinem Kalender speichern
Alle Termine in meinem Kalender speichern

Tagung

Menschenrechte in Mexiko

Rolle der Zivilgesellschaft und internationale Verantwortung

Die umfangreichsten Wahlen in der Geschichte Mexikos sind vorbei: Am 2. Juni haben die Mexikaner*innen über politische Ämter und Mandate auf allen staatlichen Ebenen entschieden und ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Mit Claudia Sheinbaum von der Regierungspartei Morena wird am 1. Oktober zum ersten Mal eine Frau die mexikanische Präsidentschaft antreten.

Auf sie warten große politische Herausforderungen: Die Menschenrechtslage der zweitgrößten Volkswirtschaft in Lateinamerika bleibt schlecht. Das Land hat eine der höchsten Gewaltraten weltweit und Straflosigkeit ist weit verbreitet. Mehr als hunderttausend Menschen gelten als verschwunden – wobei nur ein Bruchteil der Fälle überhaupt an die Behörden gemeldet wird. Im internationalen Vergleich ist Mexiko eines der gefährlichsten Länder für Journalist*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen und Umweltverteidiger*innen. Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und zur Verteidigung der öffentlichen Sicherheit setzt die Regierung auf das Militär. Dessen Aufgabenbereiche und Befugnisse werden immer weiter ausgebaut, während die Zivilbevölkerung  Gewaltübergriffen und Vertreibung durch kriminelle Gruppen und Kartelle schutzlos ausgeliefert ist. Gleichzeitig bremst die Regierung die mexikanische Zivilgesellschaft in ihrem unermüdlichen Engagement für die Verbesserung der Menschenrechte aus. Menschenrechtsverteidiger*innen, Betroffene von Menschenrechtsverletzungen und deren Angehörige sowie Menschenrechtsorganisationen werden zur Zielscheibe von öffentlichkeitswirksamer Verleumdung.

Die verheerende Menschenrechtslage steht in einem starken Kontrast zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung: In der derzeitigen weltpolitischen Lage wird Mexiko als Standort für Investoren aus Deutschland und der Europäischen Union zunehmend interessant. Inzwischen sind 2.100 deutsche Firmen in Mexiko ansässig. Diese Unternehmen tragen eine besondere Verantwortung, was die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards, Lieferkettensorgfalt und die Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen betrifft.

Vor diesem Hintergrund fragen wir uns: Was bedeutet Menschenrechtspolitik in Mexiko heute? Welche Auswirkungen hat die fortschreitende Militarisierung auf die Menschenrechtslage in Mexiko? Was ist nötig, um zivilgesellschaftliches Engagement zu schützen sowie zu stärken und die anhaltende Straflosigkeit zu überwinden? Welchen Stellenwert hat die mexikanische Menschenrechtspolitik in den Beziehungen zu Deutschland und Europa?

In der gemeinsamen Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung und der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko analysieren wir aktuelle Entwicklungen, den beharrlichen Einsatz der mexikanischen Zivilgesellschaft und die Rolle Deutschlands und Europas.

Zu Paneldiskussionen, Fishbowl-Runden und Workshops sind am 12. und 13. September 2024 zahlreiche mexikanische Gäste und politische Akteur*innen aus Deutschland und Europa in die Heinrich-Böll-Stiftung eingeladen.

Auftakt- und Abschlusspanel werden live gestreamt.

 unter anderem mit:

  • Lucía Lagunes, CIMAC
  • María Alejandra Nuño Ruiz Velasco, ITESO
  • María Luisa Aguilar Rodríguez, Centro Prodh
  • Víctor Hugo López Rodriguez, RedTdT
  • Eduardo Mosqueda, Tsikini
  • Carlos Ogaz, CDH Frayba
  • Carlos Pérez Ricart, CIDE
  • MEP Anna Cavazzini, Bündnis 90 / Die Grünen
  • Barbara Lochbihler, Mitglied des UN-Ausschusses gegen das Verschwindenlassen
  • MdB Nicole Westig, FDP, stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss

Deutsch-Spanisch Simultanverdolmetschung.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Kontakt:
Mareike Bödefeld
Referat Lateinamerika
Heinrich-Böll-Stiftung
E boedefeld@boell.de 

Françoise Greve
Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko
E greve@mexiko-koordination.de


► Vom 12. September bis 09. Oktober wird auf der Beletage der Heinrich-Böll-Stitung die Ausstellung "Zehn Jahre nach dem Verbrechen - Die offene Wunde von Ayotzinapa"  im Rahmen der Mexiko-Tagung zu sehen sein. Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko.


» Teilnahme vor Ort
im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Bitte melden Sie sich an. Die Anzahl der Plätze ist leider begrenzt. Sollte die Raumkapazität erschöpft sein, übertragen wir die Konferenz per Video in andere Räume. Wir weisen darauf hin, dass kein Anspruch auf einen Platz im Saal besteht.

» Livestream
Alternativ können Sie der Veranstaltung auch ohne Anmeldung im Livestream folgen.

12.09., 18 Uhr, Livestream auf Deutsch
12.09., 18 Uhr, Livestream auf Spanisch

13.09., 16.30 Uhr, Livestream auf Deutsch
13.09., 16.30 Uhr, Livestream auf Spanisch
 

Files

Informationen zum barrierefreien Zugang bei unseren Veranstaltungen finden Sie …
Zeitzone
MESZ/CET
Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Veranstalter*in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch
Spanisch
Simultanübersetzung
Livestream
video Livestream aufrufen